Feiern und fachsimpeln

OLEWIG. Kaiserwetter beim 56. Olewiger Weinfest: Hoch Erich lockte mit strahlendem Sonnenschein tausende Besucher auf den Festplatz am Kloster und in die Olewiger Straße.

Warme Temperaturen bis in die späten Abendstunden garantierten einen reißenden Getränkeabsatz. "Es läuft gut", meinte Winzer Peter Schleimer beim Entkorken der Flaschen im Sekundentakt. Konkurrenz-Veranstaltungen in Trier konnten den Besucherstrom nicht bremsen, der sich auf über 800 Metern Festmeile drängte und im Klostergarten endete. Perfekte Bedingungen auch für das traditionelle Höhenfeuerwerk; die Feuerwerker des in Reno gekürten Weltmeister Steffes-Ollig machten ihrem Titel alle Ehre. Zunächst alberten die Besucher noch mit langgezogenen "Ahhh"- und "Ohhh"-Rufen. Die verstummten aber zunehmend, denn in rascher Folge, wohl positioniert und komponiert, explodierten bunte strahlende, schillernde und glitzernde Lichtspiele über dem nächtlichen Treiben. "Daumen drücken", hieß es dann ab Samstagnachmittag. Noch einmal schnell ein Stoßgebet zu Petrus schicken. Denn finstere Wolkenberge schoben sich vor die Sonne und verdunkelten den Himmel über Olewig. "Ich halte es für ausgeschlossen, dass es regnet. Als Winzer weiß man das", verriet Georg-Fritz von Nell. So konnte Weinkönigin Susanne I. in vollem Ornat und gut gelaunt ihren Gang über das Fest beginnen. Gute Kondition musste die 23-Jährige haben, denn ihr Glas wurde an jedem Stand reichlich gefüllt. Damen übten den Hofknicks, erstaunte Blicke waren auf sie gerichtet, kleine Mädchen mit strahlenden Augen erhielten Autogramme. Innerhalb von zwei Tagen verteilte Susanne bereits die Hälfte ihres Kontingents an druckfrischen Foto-Karten. Kein Wunder, denn auch Bürgermeister Georg Bernarding, der für das Grinzing-Fest extra seinen Urlaub unterbrochen hatte, stellte fest: "Sie ist die charmanteste Weinkönigin an der Mosel." Das fanden auch Bernhard Ullrich, Harald und Hilde Weyand. Die drei ehemaligen Trierer kamen mit ihren Freunden aus dem Rheinland zum Weinfest in die alte Heimat zurück, wo sie gemeinsam den Geburtstag ihres Freundes Jürgen Busemann feierten. Zusatz-Geschenk: Die Weinkönigin gratulierte und ließ sich fotografisch mit dem lustigen Grüppchen verewigen. Die Gruppe lobte das besondere Flair des Weinfestes. "Wir arbeiten uns vom trockenen Riesling bis zum Eiswein vor. Man kann mit den Winzern sprechen, viel über den Weinbau aus erster Hand erfahren und herrlich bis zum letzten Tropfen fachsimpeln", fand Thomas Arndt.Party auf der Straße

Während sich das gediegenere Publikum im Klostergarten des Weines erfreute, war in der Olewiger Straße Party angesagt. Zwar schleppten jugendliche Festbesucher Paletten voller Getränkedosen und Rucksäcke mit alkoholischen Getränken nach Olewig, doch an Versorgungsmöglichkeiten vor Ort mangelte es nicht. Lange bis nach Auflösung der festwütigen Masse hielten deshalb die Anwohner auf dem "Hiewel" Wache, damit sich vor ihren Häusern und auf den Treppenaufgängen keine ungebetenen Gäste ihres Mülls und anderer drängender Bedürfnisse entledigten. Zu früh gefreut hieß es derweil für einige Fans, die eigens am Samstag für "ihren" Jürgen Drews angereist waren. Doch "Himmbeereis zum Frühstück" war erst am Sonntagsabend angesagt (Bericht folgt am Dienstag). Und wem auch nach drei Tagen immer noch nach Feiern zumute ist, der kann auch heute noch in Triers Winzerstadtteil pilgern. Weitere Infos, Bilder unter http://www.intrinet.de/clickme Click Me SEITE 18

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