Fell. Bislang hatten nur große Städte in Ballungsgebieten den Zuschlag zur Teilnahme am bundesweiten Aktionsprogramm "effizient mobil" erhalten. "Was wir hier machen, ist auch für uns Neuland", sagte Geograf Maik Scharnweber zum Auftakt der ersten öffentlichen Sitzung in Fell.

Das Treffen, an dem zwanzig interessierte Bürger, die mitgestalten können, teilnahmen, war Teil der "Erstberatung". Sie ist ein Instrument des Aktionsprogramms: Fachleute beraten Kommunen und Betriebe und schaffen eine Grundlage an Daten über die Mobilität der Angestellten und Bürger. Auf der gewonnenen Datenbasis können die Betriebe und Gemeinden dann weiterhandeln.

Kathrin Schlöder, Ortsbürgermeisterin von Longuich, und Rony Sebastiani, Ortsbürgermeister von Fell, erläuterten die groben Ziele der Gemeinden: "Der ÖPNV soll verbessert und Alternativen zum Auto sollen aufgezeigt werden."

Haushalte erhalten Fragebogen

Die Busverbindungen seien nicht so gut, sagte Schlöder. Das sei das Ergebnis, das die Untersuchung einer Arbeitsgruppe im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms ergeben habe. Aber diese Ergebnisse seien subjektiv, meinte Schlöder.

Wie die Verbindungen objektiv zu beurteilen sind und wie es um die Mobilität der Bürger gestellt ist, soll in einem weiteren Schritt herausgefunden werden.

Zur Erstberatung gehört, dass mit dem nächsten Amtsblatt den Haushalten in Fell und Longuich ein Fragebogen zugestellt wird. Maik Scharnweber stellte einen Entwurf des Fragebogens vor: Wie viele Personen leben im Haushalt? Wer fährt wann zur Arbeit oder zur Schule? Welches Verkehrsmittel wird benutzt? Dies sind einige der Fragen, die die Bürger beantworten können. Die Ergebnisse werden Grundlage weiterer Arbeit.

Neben der Fragebogenaktion kündigte Scharnweber "ein bis zwei" weitere Sitzungen im Rahmen der Erstberatung für die beiden Gemeinden an.

Die zweite öffentliche Sitzung findet am 16. März um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in der Alten Schule in Longuich statt.

EXTRA Derzeit laufen bundesweit 100 Erstberatungen in 85 Betrieben und 15 Kommunen. "effizient mobil" wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Auto Club Europa (ACE) e.V. begleiten das Projekt. Der "große" Zielgedanke ist die Senkung der Kohlendioxid-Emission etwa durch die Verringerung von PKW-Alleinfahrten und die Sicherung bezahlbarer Mobilität. Weitere Informationen zum Aktionsprogramm gibt es im Internet unter www.effizient-mobil.de (kat)