Fell will trotz Schuldenberg 2,3 Millionen Euro investieren

Fell hat Anfang des Jahres rund 2,5 Millionen Euro Schulden. Trotzdem stehen größere Projekte auf der Agenda: Die Kindertagesstätte soll ausgebaut werden, der Bau eines Infozentrums am Besucherbergwerk ist geplant und rund 100 000 Euro sind für Maßnahmen der Dorferneuerung veranschlagt.

Fell. (kat) Zum zweiten Mal lag der Haushaltsplan in der doppischen Ausführung vor. Einstimmig wurde er vom Feller Ortsgemeinderat durchgewunken. Die Gemeinde hat Anfang des Jahres rund 2,5 Millionen Euro Schulden (etwa 1000 Euro pro Einwohner) und damit neben Bekond die meisten Schulden in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich. 2010 wird Fell voraussichtlich rund zwei Millionen Euro einnehmen. Demgegenüber stehen Ausgaben von rund 2,3 Millionen Euro. Unterm Strich fehlen der Gemeinde 300 000 Euro - so steht es im Ergebnishaushalt. "In diesem Ergebnis sind nicht ausgabewirksame Netto-Aufwendungen für Abschreibungen und Rückstellungen in Höhe von 478 000 Euro enthalten", erläuterte Norbert Branz von der VG Schweich. Das heißt: Auf dem Papier ist noch ein Plus von rund 177 000 zu verzeichnen.

Im Finanzhaushalt fehlen 103 000 Euro: Dass der Betrag nicht merklich höher ausfällt, verdankt die Gemeinde den geplanten Einnahmen durch die Photovoltaikanlage (95 200 Euro), dem Erlös aus dem Verkauf des alten Jugendheims auf Häckelsberg (90 000 Euro), den Wiederkehrenden Beiträgen in der Weinbergstraße (115 000 Euro) sowie den Ausgleichsleistungen in derselben (7000 Euro). Die Einnahmen werden mit dem Geld, das für die Tilgung laufender Kredite (415 000 Euro) ausgegeben wird, verrechnet.

Insgesamt will die Gemeinde in diesem Jahr 762 000 Euro investieren: Große Projekte sind der Umbau der Kita (400 000 Euro), am Besucherbergwerk ist ein insgesamt 250 000 Euro teures Informationszentrum geplant - die Hälfte der Kosten steht im Haushaltsplan 2010 - und das Dorferneuerungsprogramm könnte 100 000 Euro verschlingen. Der Antrag der CDU-Fraktion, auf die Dorfsanierungsmaßnahmen zu verzichten, wurde mehrheitlich abgelehnt. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gibt es im Bereich der Einkommensteuer sowie bei den Schlüsselzuweisungen, die gegenüber dem Vorjahr um rund 105 000 Euro beziehungsweise 60 000 sinken. Insgesamt verbucht die Gemeinde eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr von rund 175 000 Euro. Branz sagte, eine halbe Million solle an Kredit aufgenommen werden, um Maßnahmen aus 2009 zu finanzieren. "Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen", kommentierte Fells Ortsbürgermeister Rony Sebastiani die aktuelle Finanzsituation der Gemeinde.

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