Feller Straße wird ab Herbst ausgebaut

Waldrach · Noch in diesem Jahr soll der Ausbau der Feller Straße in Waldrach beginnen. Der Gemeinderat hat die Planung beschlossen und die Anlieger bei einer Versammlung über die Details informiert. Dabei wurde heftig über Ideen zur Verkehrsberuhigung und die Höhe der Ausbaubeiträge diskutiert.

 Risse, Wellen, tiefe Schlaglöcher: Die Feller Straße in Waldrach ist in schlechtem Zustand. Voraussichtlich im September soll ihr schon länger geplanter Ausbau beginnen. TV-Foto: Christa Weber

Risse, Wellen, tiefe Schlaglöcher: Die Feller Straße in Waldrach ist in schlechtem Zustand. Voraussichtlich im September soll ihr schon länger geplanter Ausbau beginnen. TV-Foto: Christa Weber

Waldrach. Der Ortsgemeinderat Waldrach hat das nächste große Straßenbau-Projekt im Ort auf den Weg gebracht. Voraussichtlich ab September sollen die Feller Straße auf ihrer gesamten Länge ausgebaut sowie Kanäle und Wasserleitungen erneuert werden. Der Rat hat nun die endgültige Planung beschlossen. Vor der Sitzung hatte Manfred Bach vom gleichnamigen Trierer Ingenieurbüro etwa 60 Anwohnern und Ratsmitgliedern die Pläne im Detail vorgestellt.
Ein Haus wird abgerissen


Laut Ortsbürgermeister Heinfried Carduck (CDU) war dies die dritte Einwohnerversammlung zur Feller Straße: "Das zeigt, dass wir uns große Mühe geben, das Ganze transparent zu halten." Laut Bach wird die neue Straße zwischen 4,30 und 5,30 Metern breit sein. Auf beiden Seiten ist eine Entwässerungsrinne geplant.
Die Bedenken einiger Anwohner der Stichwege, Wasser könne in ihre Keller laufen, entkräftete Bach: "Wir haben zusätzliche Wassereinläufe geplant. Da passiert nichts." In Höhe der Einmündung zum Zuckerberg hat die Ortsgemeinde ein Haus gekauft, das abgerissen werden soll. "Eine Sicherung des Gebäudes wäre teurer gewesen", sagte Bach. Eine Veränderung gebe es im oberen Abschnitt: Dort sei die Straße in Richtung des darunter liegenden Stichwegs abgesackt und müsse durch eine Stützmauer stabilisiert werden.
Heftig diskutiert wurde über den Vorschlag von Ratsmitglied und Anwohner Hans-Jürgen Prümm (FWG), im oberen Teil nur eine Rinne zu bauen. So könnten "bis zu 12 000 Euro" gespart werden. Diese Aussage relativierte Bach: "Sie müssen statt der Rinne einen Bordstein setzen und mit Asphalt ergänzen. Die Ersparnis liegt bei etwa 2000 bis 3000 Euro." Bach und mehrere Anwohner argumentierten zudem, dass die mit zwei Rinnen "optisch schmalere Fahrbahn" den Verkehr verlangsame. Dem stimmte eine klare Mehrheit der Zuhörer zu, ebenso der Rat. Angenommen wurde ein anderer Vorschlag Prümms.
Verschönerung mit Beeten


Er hatte die Bereitschaft dreier Anwohner erklärt, zur "optischen Verschönerung" Buchten mit Pflanzenbeeten anzulegen. Damit würde auch der Verkehr beruhigt. Dies sei unbedingt nötig, weil viele Autofahrer "mit Tempo 80 den Berg runtergeflogen" kämen, unterstützen mehrere Zuhörer die Idee. Der Rat, der die Beete bisher abgelehnt hatte, entschied einstimmig, sie in die Ausschreibung aufzunehmen. Um ihren Nutzen zu testen, soll ihre Position auf der Straße aufgesprüht oder mit Schwellen markiert werden.
Verärgert reagierten viele Anwohner auf die Vorstellung der geschätzten Kosten und Ausbaubeiträge (siehe Extra). Laut Michael Schmitt von der Verbandsgemeinde Ruwer müssen Grundstücksbesitzer mit 19 bis 24 Euro pro Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche rechnen. "So hohe Kosten für die Anwohner gab es bisher bei keinem Ausbau im Ort", kritisierte ein Zuhörer. Schmitt erläuterte, dass sich die Kosten "nur auf wenige, recht kleine Grundstücke verteilen" ließen. Ein Grund dafür sei, dass die Feller Straße im oberen Teil nur einseitig bebaut sei.Extra

Der Ausbau der Feller Straße in Waldrach kostet insgesamt etwa eine Million Euro. Im Detail: 820 000 Euro Straßenbau, 51 000 Euro Beleuchtung, 160 000 Euro Planungskosten/Gutachten, 10 000 Euro Ausschreibung/Vermessung, 60 000 Euro Grunderwerb/Abriss. Die Ortsgemeinde übernimmt einen Anteil von 35 Prozent (367 000 Euro). Damit verbleiben etwa 683 000 Euro, die auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden. Nach vorläufiger Schätzung fallen zwischen 19 und 24 Euro pro Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche an. Beitragspflichtig sind in der Regel Grundstücke, die eine Zufahrt zur auszubauenden Straße haben. Für Ärger bei der Anliegerversammlung in Waldrach sorgte der Gemeindeanteil von 35 Prozent der Gesamtkosten. Anwohner monierten, dass der Anteil beim Ausbau der Kirchstraße bei 50 Prozent lag. Diese Zahl sei "weder Willkür noch Zufall", erläuterte Ortschef Heinfried Carduck. Sie sei vom Gemeinderat festgelegt worden, unter anderem anhand des Verkehrsaufkommens, das in der Kirchstraße "deutlich höher" sei als in der Feller Straße. Auf Wunsch des Rats sollen die Prozentanteile für alle Gemeindestraßen demnächst im Amtsblatt veröffentlicht werden. cweb

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