Fernes Land ganz nah

Ähnlich wie Deutschland im Ausland Goethe-Institute einrichtet, ist China in der ganzen Welt mit "Konfuzius-Instituten" vertreten. In Trier eröffnet ein solches Zentrum zur Förderung der chinesischen Sprache und Kultur am 1. November

Trier. (woc/red) Der 8 wird in der chinesischen Zahlenmythologie eine besondere Bedeutung zugeschrieben; sie steht für Glück und Reichtum. Am 8. August 2008 gab es nicht nur einen Ansturm auf chinesische Standesämter. Auch die olympischen Spiele haben an diesem Tag nicht zufällig begonnen. Dass in Trier in der nächsten Woche das achte Konfuzius-Institut Deutschlands eröffnet, ist da ein symbolträchtiger Zufall.

Ansonsten soll es ganz wissenschaftlich zugehen in der Einrichtung, die im erst jüngst fertig sanierten, letzten Kronengebäude im Wissenschaftspark auf dem Petrisberg, Max-Plank-Straße 6, untergebracht ist. Aufgabe des Instituts ist die Vermittlung der chinesischen Sprache und Kultur sowie die Förderung der Zusammenarbeit von China und Deutschland. "Künftig finden hier chinesische Sprachkurse für alle Studierenden und für Interessierte aus Wirtschaft und Gesellschaft statt", kündigt Yong Liang, Chinesisch-Professor an der Universität Trier und Instituts-Direktor an. Ausstellungen, Theateraufführungen, Seminare und Konferenzen sind geplant. Für Studierende, Schüler und alle Interessierten aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg soll eine Beratungsstelle eingerichtet werden. Zwei chinesische Dozentinnen aus Triers Partnerstadt Xiamen nehmen zum 1. November ihre Arbeit im Institut auf. Dazu kommen eine Mitarbeiterstelle und ein Sekretariat, die von der Uni Trier finanziert werden.

Das Institut soll mit anderen Fächern der Uni - vorrangig mit der Sinologie - und mit Schulen zusammenarbeiten. Wie am Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasium bereits angeboten, könnte Chinesisch an weiteren Gymnasien als Wahlfach eingerichtet werden. "Denkbar und wünschenswert wäre darüber hinaus eine Einführung in die chinesische Sprache für jüngere Schüler und möglicherweise sogar für Vorschüler", erläutert Uni-Pressesprecherin Heidi Neyses.

"Das Konfuzius-Insitut ist für die Universität und die regionale Wirtschaft ein großer Gewinn. Führungskräfte aus Industrie und Wirtschaft können dort die Sprache und Kultur des Partnerlandes erlernen", freut sich Trier Uni-Präsident Peter Schwenkmezger.

Finanziert wird das Institut von mehreren Seiten: China übernimmt Einrichtung und Betreuung, Zuschüsse kommen vom Land Rheinland-Pfalz und Sponsoren wie den Stadtwerken Trier, der Sparkasse, der Initiative Region Trier und der Nikolaus-Koch-Stiftung.

Zur feierlichen Eröffnung am 29. Oktober kommt der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, Canrong Ma, der Präsidenten der Universität in Xiamen, Bildungsministerin Doris Ahnen und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen.

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