Wittlich. So viele Polizisten wie am Dienstagnachmittag dürften selten in und um den Wittlicher Stadtpark unterwegs gewesen sein. Der Grund: Bei einem Ortstermin war ein 22-jähriger Mann, der verdächtigt wird, im Januar in Wittlich eine zweistellige Zahl von Einbrüchen begangen zu haben, geflohen. Die Polizei, die aus taktischen Gründen nie verrät, wie viele Einsatzkräfte schnell mobilisierbar sind, gab auf TV-Nachfrage lediglich an, dass eine ebenfalls zweistellige Zahl von Beamten am Dienstag im Einsatz war. Doch ohne Erfolg. Der junge Mann ist immer noch flüchtig. Die Ermittlungen liefen jedoch weiter auf Hochtouren, hieß es gestern. Laut Polizei wollte der 22-jährige Festgenommene zwei Kripo-Beamte zum Versteck von Diebesgut führen. Er war in Handschellen auf dem Rücken gefesselt, doch gelang es ihm, die linke Hand aus der Fesselung zu befreien. In einem günstigen Moment floh der Mann gegen 14.45 Uhr aus der Obhut der Polizisten.

Sein Versuch, auf der Flucht einer jungen Frau ihr Fahrrad zu entreißen, misslang. Der Mann wurde verfolgt, die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein. Die vielen Polizeikräfte suchten zu Fuß im Gelände, das an den Park angrenzt, nach dem Mann. Sie wurden dabei von Diensthunden unterstützt. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass von dem Mann keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung ausgeht und dass er sich derzeit nicht mehr im Raum Wittlich aufhält. Der 22-Jährige, der laut Polizei amtsbekannt ist, soll sich in den vergangenen drei Monaten in Wittlich aufgehalten haben. Außerdem hat er Beziehungen ins Ruhrgebiet. Zur Frage, wie es möglich ist, dass sich ein Gefangener aus Handschellen befreien kann, hieß es bei der Kriminalpolizei, mit den Handschellen das sei oft eine Gratwanderung. Seien sie zu eng eingestellt, könne Körperverletzung die Folge sein. Seien sie weiter eingestellt, könne ein geschickter Mensch seine Hand unter Umständen aus den Schellen herauswinden.