Festival der Lokalpatrioten

Von manchen einstigen "Verbündeten" verlassen, entwickelt sich der Ehranger Rosenmontagszug immer mehr zur "innerörtlichen" Angelegenheit. Die Zuschauer entlang der zwei Kilometer langen Zugstrecke hatten gestern dennoch jede Menge Spaß.

Trier-Ehrang. Der Rosenmontagszug ist eine der letzten Bastionen des angewandten Ehranger Lokalpatriotismus. Auch gestern trotzten die 1969 zwangseingemeindeten "Ehriker" tapfer der fast übermächtigen Trierer Konkurrenz.Keine Spur von schleichendem Niedergang

45 Zugnummern - vom Musikverein Pallien bis zum Prunkwagen des Prinzenpaares Wolfgang und Claudia Dahmen - umfasste die Liste von Theo Pütz (66), der seit 1980 die vom Theater- und Karnevalsverein Blau-Weiß Ehrang (im jährlichen Wechsel mit der KG Rot-Weiß) ausgerichteten Umzüge organisiert. Das sind fünf weniger als 2007; 2005 waren es noch 70 Narrengruppen. Von schleichendem Niedergang war aber gestern nichts zu spüren. Die mehr als 800 Akteure machten getreu dem Sessionsmotto "Mitgelacht und mitgemacht - Ehrik feiert Fasenacht" mangelnde Masse mit Klasse wett. Als die Stimmungsgaranten schlechthin erwiesen sich die Musiker des Da-Capo-Orchesters. Auch die Narren der übrigen beteiligten Ortsvereine (Sportverein, Turnverein, Kirchenchor und Blasorchester sowie KG Rot-Weiß) legten sich mit originellen Ideen und phantasievollen Kostümen mächtig ins Zeug und machten den Zuschauern entlang der rund zwei Kilometer langen Zugstrecke Hoffnung, dass es den Ehranger Rosenmontagszug auch in zehn Jahren noch gibt. Wer angesichts des miesen Wetters kurzentschlossen daheim blieb, hat etwas verpasst: Pünktlich zum Zugstart um 14.11 Uhr hörte der Regen nämlich auf.

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