Festtage mit Schrott und Öl

Die Emotionen in Trier-West kochen wieder mal hoch. Grund: Zahlreiche Schrott-LKW stehen vor den Fenstern der Anwohner. Die stören Lärm und Abgase.

 Schrott-LKW in zahlreichen Trier-Wester Straßen, wie hier in der Brentanostraße, sorgen bei den Anwohnern schon seit längerer Zeit für Ärger. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Schrott-LKW in zahlreichen Trier-Wester Straßen, wie hier in der Brentanostraße, sorgen bei den Anwohnern schon seit längerer Zeit für Ärger. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier-West. Die Anwohner in der Bärenfeldstraße sind erbost. "Ich habe nichts gegen die Schrotthändler", betont eine Dame. "Aber ich möchte vor meinem Haus parken können und nicht mit den schweren Einkaufstaschen 30 Meter weit laufen müssen. Den Händlern müssen Flächen zugewiesen werden!" Regelmäßig seien Ölspuren auf der Straße, und die Feuerwehr komme im Ernstfall nicht durch. "In der Brentanostraße ist es das Gleiche", ergänzt sie. Lärm und Abgase in den Morgenstunden

"Immer mehr Schrotthändler stellen sich bei uns hin", bestätigt eine Nachbarin. "Die wohnen gar nicht alle hier." Lärm und Abgase, vor allem in den Morgenstunden, störten sie sehr. Überdies seien sie kein schöner Anblick für einen Stadtteil, der aufgewertet werden solle. "Was nützt mir die Hausverschönerung? Ich bekomme keine Mieter!" "Um Weihnachten rum sah es hier schlimm aus", meint Ortsvorsteher Klaus Blum. Gespräche etwa mit dem Stadtreinigungsamt, dem Ordnungsamt und dem Straßenverkehrsamt seien nicht hilfreich gewesen, zumal LKW bis 7,5 Tonnen laut Straßenverkehrsordnung in Wohngebieten parken dürfen. "Das ist ein sehr sensibles Problem, vor dem Frühjahr wird es wohl nicht gelöst werden", meint Blum.Händler denken ans Aufhören

"OB Klaus Jensen bearbeitet das Thema mit Hochdruck", informiert Pressesprecher Jürgen Backes. Die Thematik sei komplex und dezernatsübergreifend. "Momentan finden Gespräche mit potenziellen Vermietern von Flächen, die den Schrotthändlern alternativ angeboten werden können, statt. Zugleich wird eine differenzierte Bedarfsanalyse vorgenommen. Ergebnisse sind noch im ersten Halbjahr 2008 zu erwarten." Ein Trier-Norder Schrotthändler hat seit einigen Monaten ein ganz anderes Problem: "Privatleute fahren alles selbst weg, die brauchen ja keine Steuern zu bezahlen", sagt er. "Wir verdienen nichts mehr! Schrotthändler, die jahrzehntelang Schrott fahren, denken ans Aufhören."

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