Feuer und Einbrüche schocken Kleingärtner

Trier · Feuer und Verwüstung: Eine Gartenlaube und ein Wohnwagen brennen nieder - dazu mehrere Einbrüche in den vergangenen beiden Wochen. Die Anwohner des Wochenend-Erholungsgebiets zwischen Trier-Euren und -Zewen fühlen sich in ihren Lauben nicht mehr sicher.

Trier. Schwarz verkohlte Bretter und eine Fahrzeugachse: Mehr ist am Montagvormittag von einem am Morgen in Brand geratenen Wohnwagen und einer Gartenlaube im Wochenend-Erholungsgebiet in Euren nicht mehr übrig. "Das hat sich mein Bruder im vergangenen halben Jahr mit viel Mühe und Geld aufgebaut", sagt Barbara Neger, als sie vor den Überresten der abgebrannten Laube steht. Der verhinderte Eigentümer des zerstörten Gartenhauses hat seine Schwester zum Unglücksort geschickt, die ebenfalls eine Laube im Erholungsgebiet zwischen Euren und Zewen gepachtet hat. "Das tut mir weh. Wenn mein Bruder das sieht", sagt die 42-jährige Triererin, "kriegt er den Horror."
Brandursache unklar


Die Laube müsse etwa eine Viertelstunde vor Einsatzbeginn um 9.29 Uhr in Brand geraten sein, sagt Christian Feld, Einsatzleiter der Trierer Berufsfeuerwehr. "Als wir um halb 10 mit drei Fahrzeugen und neun Mann hier angerückt sind, standen Laube und Wohnwagen lichterloh in Flammen." Aus dem Feuer bargen die Wehrleute auch noch zwei Gasflaschen, bevor sie explodieren konnten.
Obwohl die Polizei die Brandursache noch nicht ermittelt hat und auch einen technischen Defekt nicht ausschließen mag: Die Bewohner der Laubensiedlung gehen von einer Brandstiftung aus. "Vor zwei Wochen hat der Terror hier angefangen", sagt der Senior Klaus Scheid, der ein eigenes Gartenhaus in der Laubensiedlung in Euren stehen hat. Allein in dieser kurzen Zeit sei es in der Siedlung zu 26 Einbrüchen gekommen, sagt Scheid. Auch zwei andere Anwohner der Siedlung berichten über mehr als 25 aufgebrochene und verwüstete Lauben im Langenfeld allein in den vergangenen zwei Wochen. Die Polizei meldet dementgegen, in der Eurener Lauben-Siedlung mit rund hundert Gartenhäusern seien im entsprechenden Zeitraum nur sieben Einbrüche angezeigt gebracht worden und bittet die Betroffenen, sich bei der Polizeiinspektion Trier zu melden. Die Polizei ermittelt zudem, ob es einen Tatzusammenhang zwischen den Einbrüchen und dem Brand gibt. Doch bislang ist unklar, wer hinter den Einbrüchen und der Zerstörung steckt.
"Die brechen alles auf und machen alles kaputt. Mir haben sie hier vergangene Woche meinen Motorroller angezündet", sagt Scheid. Dabei sei ihm ein Schaden von 900 Euro entstanden. Scheids Laubennachbar Joe-Marie Metzger ist von den jüngsten Ereignissen in der Siedlung ebenfalls erschrocken.
"Hier muss dringend was passieren, aber die Polizei fährt hier nur tagsüber mal durch. Die sollten besser mal nachts zu Fuß patrouillieren", sagt der Laubenbesitzer. "Vergangenen Sommer wollten wir mit den Kindern grillen. Da hatten sie uns alle Lebensmittel und unser großes Zelt aus der Laube geklaut. Da konnten wir direkt wieder nach Hause fahren." So schlimm wie jetzt sei es aber noch nie gewesen, sagt Metzger.
Vandalen kommen in der Nacht


Die Randalierer würden meist in der Nacht kommen, außer Kleingeld nicht viel mitnehmen, aber dafür alles kaputt machen. "Die Polizei meint, das wären Kleinkriminelle. Aber die Täter gehen professionell vor und schneiden ganze Maschendrahtzäune auf", sagt Metzger.
"Wir können uns hier nachts nicht auf die Lauer legen und Selbstjustiz üben", sagt sein Nachbar Scheid. "Wir wissen nicht, was das für Leute sind, die hier alles auseinandernehmen. Nachher ziehen die uns auch noch einen Knüppel über den Kopf." Deshalb lässt er seine Gartenlaube auf dem umzäunten Grundstück nachts von seinem Schäferhund bewachen. "Das wird immer krimineller. Wie damals an der Uni, wo sie ein Auto nach dem anderen angezündet haben. Jetzt fackeln sie hier alles ab."

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