Feuerkunst soll wieder salonfähig werden

Trier · Feuershows, offener Feuertreff, Kinderkurse: Martin Beyer, 24-jähriger Student aus Trier, versucht mit Aktionen und Angeboten, andere für sein außergewöhnliches Hobby zu begeistern.

Trier. Seit zehn Jahren arbeitet Martin Beyer mit Feuer. Der erste Kontakt entstand während einer Physiotherapie, dort lernte er bei einer Zirkustherapeutin Feuer spucken und jonglieren. Den Rest brachte er sich selbst bei. Dabei arbeitet er vor allem mit sogenannten Poi. Das sind Gewichte, die an Schnüren befestigt und mittels Fliehkraft bewegt werden.
Menschen ganz nah


"Feuer an sich ist als Urelement sehr faszinierend, weil es alle Sinne anspricht", erzählt der Trierer Philosophie-, Germanistik- und Politik-Student. Beyer ist Mitglied im Europäischen Fachverband für Poi- und Feuerartistik. Der versucht, diese Kunstform auch im therapeutischen Sinne salonfähig zu machen.
Dazu will auch der 24-Jährige einiges beitragen: Neben gewerblichen Kursen veranstaltet er auch viele kostenlose Workshops und will demnächst eine Zusammenarbeit mit Angeboten zur Kinderbetreuung organisieren. Vieles davon findet in Kooperation mit dem Mergener Hof statt.
Offener Treff im Palastgarten


Bekannter ist der Feuertreff im Palastgarten (der TV berichtete), den Beyer zusammen mit anderen Interessierten schon vor Jahren gegründet hat. Bei schlechtem Wetter ist die Arbeit mit Feuer allerdings zu gefährlich. Generell ist das ein Thema, das die jungen Artisten ernst nehmen. "Natürlich muss man bei der Arbeit mit Feuer sehr aufpassen. Das Gute ist, dass man sehr schnell merkt, was geht und was nicht", erklärt Beyer.
Zu dem offenen Feuertreff dürfen alle kommen, die Interesse haben. Dabei ist es egal, ob sie zusehen oder sogar mitmachen möchten. Seinen bisher größten Auftritt hatte Beyer beim großen Lichterfest auf dem Petrisberg im September. Dort zeigte er mit seiner Partnerin Luisa eine große Feuershow mit Theaterelementen.
In Zukunft sollen diese Showelemente weiter ausgebaut werden. Auch in diesem Jahr wird der Feuerkünstler wieder bei dem Lichterfest zu sehen sein, das jetzt den Titel "Illuminale" trägt.
Das Ziel des Studenten ist ganz klar definiert: "Ich will, dass mehr Menschen die Faszination von Feuer für sich entdecken." Hintergrund von Beyers Arbeit ist eine Entwicklung, die die Jonglage und vor allem die Arbeit mit Poi für neue Sparten entdeckt. So wird diese Technik inzwischen beispielweise in Psycho- und Ergotherapien eingesetzt.
Beyers zweite Leidenschaft ist die Musik. Er war in verschiedenen Bands, lernte schon früh Klavier spielen. Heute arbeitet er vor allem mit Percussions. Außerdem spielt er Posaune und Orgel und interessiert sich für elektronische Musik.

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