Rosport/Ralingen. Sonntagmorgen, etwa 2.15 Uhr in Ralingen: Das Handy von Herbert Schilz, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Ralingen, klingelt. Am anderen Ende ist eine Frauenstimme, die ein Großfeuer "auf der anderen Seite", sprich im luxemburgischen Rosport, meldet. Die Ralinger Feuerwehrleute bewirten gerade ihre Gäste beim Sommerfest, sind sie schnell einsatzbereit und auf dem Weg über die Grenze.

Fast gleichzeitig treffen die Wehren aus Ralingen und Rosport am Brandherd auf dem neuen Kinderspielplatz ein, wo die Spielburg mit Türmen und Rutschbahnen aus Holz lichterloh brennt.

Ralingens Wehrführer Herbert Schilz vermutet Brandstiftung, "denn beim Ankommen unserer Wehr brannte die komplette Anlage gleichmäßig verteilt", sagt er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. "Wir vermuten, dass mehrere Brandherde gelegt worden waren. Zudem lag Benzingeruch in der Luft." Nach rund einer Stunde war der Einsatz zu Ende, das Feuer gelöscht. Andere Spielgeräte kamen deshalb nicht zu Schaden.

Der Ralinger Ortsbürgermeister Oswald Disch, der sich bei seinen Freuden in Rosport schlau gemacht hat, spricht von einem Sachschaden in Höhe von rund 80 000 Euro. Auf Anfrage bei der luxemburgischen Polizei teilt diese mit, dass die Spurensicherung noch nicht abgeschlossen sei "Da müssen wir noch abwarten, denn die Spurensuche hat sich als sehr schwierig erwiesen."

Eine junge Mutter mit zwei Kindern aus Rosport ist fassungslos, als sie zur Brandstelle kommt: "Bei schönem Wetter sind wir fast täglich auf diesem Superspielplatz." Auch viele Familien aus Ralingen nutzten mit ihren Sprösslingen die Anlage, grenzüberscheitende Freundschaften seien bereits geschlossen worden.

Die Brandfläche ist von den Wehren abgesichert worden, zum Schutz der Kinder. Die übrigen Spielgeräte können weiter genutzt werden.

Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der luxemburgischen Polizei unter Telefon 00352/758303200 oder 00352/49972520 zu melden.