Feuerteufel zündet in Rodt Auto an

Zemmer-Rodt · Nach dem vierten PKW-Brand in Zemmer-Rodt in diesem Jahr geht die Polizei von einem Serientäter aus. Wehrleiter Cordie besorgt: „Hoffentlich ist es keiner aus unserer Reihen“

Feuerteufel zündet in Rodt Auto an
Foto: Florian Blaes

Im Zemmerer Ortsteil Rodt geht ein Serienbrandstifter um. Was die Polizei nach drei Autobränden seit Jahresbeginn schon vermutet hatte, scheint nun Gewissheit zu sein. Denn am späten Sonntagabend brannte Auto Nummer vier - und es gibt eindeutige Spuren, dass da jemand nachgeholfen haben muss. "Das Fahrzeug wurde definitiv von außen in Brand gesetzt", sagt Harald Licht, Leiter der Polizeiinspektion Schweich. Welche Art von Brandbeschleuniger benutzt wurde, will er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Dass die Polizei am Sonntagabend Spuren sichern konnte, hat sie einem Anwohner zu verdanken. Er löschte die in Höhe des Motorraums hochschlagenden Flammen mit Hilfe zweier Feuerlöscher, so dass die Feuerwehr erst eingreifen musste, nachdem die Polizei Beweismaterial gesichert hatte. "Danach haben wir das Feuer komplett gelöscht, das Fahrzeug hat ja an einer Hauswand gestanden", sagt Jürgen Cordie, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Trier-Land.
Es sind jedoch nicht die Löscharbeiten, die ihm und seiner Mannschaft zu schaffen machen. Das ist Routine. Auffällig an der Serientat ist, dass drei der vier in Brand gesetzten Autos Feuerwehrleuten gehörten. Das sorgt auch im 1100-Einwohner-Örtchen Rodt für Spekulationen. "Ich kann nur hoffen, dass es keiner aus unseren Reihen ist", bemerkt ein besorgt klingender Wehrleiter im Gespräch mit unserer Zeitung. Erst kürzlich hatte die Polizei einen mutmaßlichen Serienbrandstifter festgenommen, der mehrere Brände im Tierer Stadtteil Zewen gelegt haben soll. Der Mann ist Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr.

Er werde im ganzen Ort auf die Vorfälle angesprochen, sagt Wehrleiter Cordie. Er wohnt selbst in dem Rodter Viertel, in dem die ersten drei Autos gebrannt haben - das war an Neujahr in der Bruchwiesenstraße, Ende Januar in der Feldstraße und am 23. Februar in der Talstraße. Der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntagnacht gegen 23.30 Uhr in der Trierer Straße 29, nur wenige Meter vom Feuerwehrgerätehaus entfernt.

In "vielen Gesprächen" im Führungskreis und mit der Mannschaft seien die Rodter Brandstiftungen thematisiert worden, sagt der Wehrleiter. Niemand könne sich erklären, was dahinter stecke. "Wir haben nichts Greifbares." Unterdessen haben Cordie und zwei weitere Wehrleute aus Rodt selbst die Initiative ergriffen und an ihren Häusern Überwachungskameras installiert, die die Einstellplätze der Autos überwachen. Einige Bewohner haben nach Auskunft des Wehrleiters bereits zusätzliche Bewegungsmelder angebracht.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei Schweich unter der Telefonnummer 06502/91570 zu melden.

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