Feyens neue Mitte nimmt Gestalt an

Trier-Feyen/Weismark · In eines von 25 Häusern auf dem Exerzierplatz der Ex-Kaserne Castelnau ist bereits der erste Bewohner eingezogen. Noch lebt er auf einer Baustelle. Einkaufen wird er dort erst im August/September 2014 können. Entwicklungsgesellschaft EGP, Projektentwickler Ten Brinke und Stadt haben nun den Startschuss für das neue Nahversorgungszentrum gegeben.

 Erste Erdbewegungen, bevor die großen Baumaschinen kommen: Ortsvorsteher Rainer Lehnart, Christian von Roda (Ten Brinke), Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, Jan Eitel (EGP) und Peter El-Dessouki (von links) machen den Anfang für den Bau vom neuen Geschäftszentrum auf dem Castelnauplatz. TV-Foto: Cordula Fischer

Erste Erdbewegungen, bevor die großen Baumaschinen kommen: Ortsvorsteher Rainer Lehnart, Christian von Roda (Ten Brinke), Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, Jan Eitel (EGP) und Peter El-Dessouki (von links) machen den Anfang für den Bau vom neuen Geschäftszentrum auf dem Castelnauplatz. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Feyen/Weismark. Kleine Panne: Ein Baustellentor verschließt die Einfahrt vom Pfahlweiher aus in die Gustave-Eiffel-Straße. Dort sollte der Spatenstich für das neue Nahversorgungszentrum inszeniert werden, das unterhalb der Gebäudezeile Castelnau Nr. 1 auf dem 14 000 Quadratmeter großen Castelnauplatz entstehen soll (siehe Grafik unten).
Die Gäste und Beteiligten müssen den Weg über den Sandbach nehmen, der Spatenstich ist nicht in Gefahr, der Bau von Gebäuden, in die Edeka, Aldi Süd, dm-Drogeriemarkt, Takko und Friseur Klier ziehen werden, auch nicht mehr - gleichwohl das neue Einkaufszentrum erst mit etwa dreivierteljähriger Verzögerung im August/September 2014 öffnen wird. Das erklärt Jan Eitel, Geschäftsführer der Gesellschaft für urbane Projektentwicklung (EGP), mit der europaweiten Suche nach einem geeigneten Projektentwickler und vielen Gesprächen, bis die Ten-Brinke-Projektentwicklung GmbH mit Sitz in Bocholt das zwölf Millionen Euro teure Vorhaben übernommen hat. Erster Kontakt Anfang des Jahres, Baubeginn im November, Bauzeit etwa zehn Monate: "Schneller geht es fast nicht mehr", sagt Stadtplaner und Ten-Brinke-Geschäftsführer Christian von Roda, der das Nahversorgungszentrum als weiteren Baustein zur Umstrukturierung des Quartiers zum lebendigen Standort sieht.
170 Kundenparkplätze


Kleidung, Lebensmittel, Drogerieartikel - damit können sich die Feyener ab dem dritten Quartal 2014 im Stadtteil eindecken. Für die Kunden werden 170 Parkplätze angelegt. Auch wenn von Roda und Eitel von ansprechender Architektur, viel Glas, einheitlichem Farb- und Werbekonzept, begrüntem Dach, verputzter Fassade und berankter Lärmschutzwand sowie einem "ordentlichen" Erscheinungsbild sprechen: "Der Entwurf wird allerdings keinen Architekturpreis gewinnen, und man wird nicht mit der Zunge schnalzen", gibt Eitel zu. Dennoch entspreche das Konzept nicht dem üblichen Bauprogramm, das die genannten Geschäfte bei ihren Neubauten bevorzugen. Vor allem die Stadt hat einen "hohen Anspruch an Gestaltung und Ökologie" gestellt, wie Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani betont. Wichtige Punkte seien Regenrückhaltung und Versickerung sowie das begrünte Dach gewesen. "Herr Eitel hat freundlich, aber bestimmt umgesetzt, was uns als Stadt wichtig war."
Während der Bocholter Projektentwickler für das Nahversorgungszentrum verantwortlich zeichnet, obliegen die Ausgestaltung und Vermarktung der Ladenzeile im Gebäude Castelnau Nr. 1 der EGP. "Die Vermarktung hat noch nicht richtig begonnen", sagt Eitel. Bisher konnten die Bäckerei Wildbadmühle und die Sparkasse zur Einrichtung einer Filiale gewonnen werden. Die Läden mit großer Schaufensterfront seien flexibel einteilbar - von 35 bis 400 Quadratmeter Fläche. Wünschenswert wären Handwerksbetriebe, Dienstleister, Einzelhandel, Apotheke und Arztpraxis.
Extra

Seit 2010 entwickelt die EGP das Ex-Kasernengelände Castelnau, das zur neuen Mitte Feyens werden soll. Auf dem Exerzierplatz werden derzeit 25 Stadt- und Reihenhäuser sowie Bungalows gebaut, die laut EGP-Geschäftsführer komplett verkauft sind. Von den 80 Wohnungen im ehemaligen langen Kasernenblock (Mannschaftsgebäude 019/020), heute Castelnau Nr. 1, konnte die EGP 71 verkaufen. Parallel läuft nun die Erschließung der Hangterrassen. Die Stadt ist daran interessiert, dass auch Investoren für sozial geförderten Wohnraum nach Castelnau kommen, "zwei ernsthaft Interessierte" gebe es, bestätigt Eitel. Die EGP wird außerdem laut Erschließungsvertrag mit der Stadt einen Kreisel an der Einfahrt von der Pellinger Straße in den Sandbach und zum Castelnau-Gelände bauen. Baubeginn dafür sei spätestens im März 2014, sagt Eitel. cofi

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