Fieberhafte Suche im Unterholz

Mit einer großangelegten Suchaktion hat sich gestern Morgen die 30-köpfige Soko "Maxim" auf dem Petrisberg aufgemacht, Hinweise auf den Verbleib des seit einer Woche vermissten Studenten Maxim Beck zu finden. Eine Hundertschaft von Einsatzkräften der Polizei durchkämmte ein Waldstück am Fernsehturm.

 In einem Waldstück auf dem Petrisberg (rot markiert) haben rund 80 Polizisten gestern mit Stöcken nach dem vermissten Studenten Maxim Beck gesucht. TV-Foto: Archiv/Gerhard Steinle

In einem Waldstück auf dem Petrisberg (rot markiert) haben rund 80 Polizisten gestern mit Stöcken nach dem vermissten Studenten Maxim Beck gesucht. TV-Foto: Archiv/Gerhard Steinle

Trier. Donnerstag, 9.04 Uhr. Ein lauer Sommertag beginnt. "Polizeikette marsch!", ertönt das Kommando von Hans-Jürgen Ellert, Leiter der Suchaktion der Soko "Maxim", die nach dem seit einer Woche vermissten Studenten Maxim Beck sucht. Schulter an Schulter bahnen sich die Polizeibeamten mit Suchstöcken bewaffnet den Weg Meter für Meter durch das dichte Unterholz des Waldstücks. Kein Fleck im Dickicht entgeht den Suchern. "Wir gehen systematisch vor. Dabei müssen alle 100 Prozent konzentriert sein - jeder einzelne", meint der Hundertschaftführer Wolfgang Weber.

Über den Wipfel des Wäldchens kreist der Polizei-Hubschrauber als zusätzliche Unterstützung. Eine Wärmebild-Kamera ist an Bord des Helikopters. Doch ob diese angesichts der warmen Temperaturen brauchbare Bilder liefern kann, ist an diesem Morgen fraglich. Die Umgebungs-Temperatur ist zu warm für die "Augen" der Wärmekamera, um durch das Laub der Zweige schauen zu können. Eine Hundertschaft von Polizeibeamten hat begonnen, auf dem Petrisberg das Kernstück des Waldstücks vom Fernsehturm zwischen den Straßen "Auf dem Petrisberg" und der "Kurfürstenstraße" in Richtung Amphitheater nach dem verschwundenen Maxim Beck abzusuchen. Vier Hundeführer mit Suchhunden verstärken die rund 80 Einsatzkräfte der Polizei Trier, Koblenz und der Bereitschaftspolizei Wittlich-Wengerohr. An einer Funkstelle auf dem Petrisberg war das Handy des Vermissten zuletzt eingeloggt. "Aus diesem Grund macht es hier am meisten Sinn, die Suche zu beginnen", erklärt Polizei-Pressesprecherin Monika Peters.

Die Stimmung ist ruhig, Wasserflaschen werden verteilt. Nach den vielen Tiefschlägen und Enttäuschungen im Fall der noch immer vermissten Studentin Tanja Gräff hofft man seitens der Polizei auf einen Fund, auch auf kleinste Hinweise, vielleicht das Mountainbike des 28-Jährigen oder seine Kamera. Am 25. Juli hatte Maxim Beck ein letztes Mal mit seiner Familie in Dresden telefoniert. "Das Gespräch war entspannt und ganz normal", habe Becks Familie ausgesagt, verwehrte sich Polizeisprecherin Monika Peters dagegen, dass der Vermisste in Schwierigkeiten gesteckt habe. Man setzt auf die großangelegte Suchaktion auf dem Petrisberg, wo Maxim Beck möglicherweise mit seinem Mountainbike unterwegs war.

Mittlerweile wühlt sich die Hundertschaft in Richtung Amphitheater. Zweige und Büsche sind im Weg, Gebüsch und Äste versperren die Sicht. Es geht nur langsam voran. "Das Gelände ist schwierig zu durchsuchen. Es kann den ganzen Tag dauern", meint Hans-Jürgen Ellert. Eine Suche im Wohnumfeld Maxim Becks ist an diesem Tag nicht mehr zu schaffen.

14.02 Uhr. Die Spürhunde müssen aufgeben, die Hitze hat sie schnell zermürbt. Für die Polizisten ist die Suche zur Tortur geworden. Das Gelände wird immer unwegsamer, teilweise mit 80 Prozent Gefälle. "Wir kämpfen uns durch meterhohe Dornen", meint Hauptkommissar Wolfgang Weber trotzig. Doch immer noch fehlt jede Spur von Maxim Beck.

16 Uhr. Die Suche wird ohne Hinweise beendet. Zu hoch sei die Belastung für Mensch und Tier bei den vorherrschenden Temperaturen, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Abschnitte, die nicht untersucht werden konnten, sollen "zu einem späteren Zeitpunkt angegangen werden".

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