Fiktive Postkartengrüße

TRIER. Ob während der Klausur oder für die Seminararbeit: Studenten füllen während ihres Uni-Lebens Berge von Blättern mit ihrem Gedankengut. Literarisch aktiv zu werden, stand nun bei einer Schreibwerkstatt mit der freien Autorin Annette Pehnt auf dem Programm.

Die Aufgabe: eine Postkarte schreiben. Blick auf Budapest in schwarz-weiß. Romantisches Venedig. Ein spärlich beleuchteter Bunker. Nur wenige Minuten haben die zehn Teilnehmer Zeit, ihre fiktiven Erlebnisse auf die Karte zu bringen. Ganze Geschichten erzählen sie in einigen Zeilen und drücken dabei unterschiedliche Emotionen aus. "Es ist überraschend, welch vielfältige und auch gute Texte entstehen", beschreibt Nadine Kramprich ihre Eindrücke von der Schreibwerkstatt. "Creative writing", das kreative Schreiben, kommt aus Amerika und bezeichnet eine Methode zum Erlernen des literarischen Schreibens. Während des zweitägigen Workshops produzieren die Teilnehmer 15-Minuten-Texte. Sie schildern Schauplätze, konstruieren Dialoge zwischen bekannten Persönlichkeiten und nehmen eine Kontaktanzeige zum Anlass, eine neue Story rund um die Partnersuche zu erfinden. "Wir arbeiten gemeinsam mit Sprache", erklärt Annette Pehnt. "Schreiben ist ein Handwerk, das wir üben können." Zum dritten Mal leitet die promovierte Anglistin am "Trierer Centrum für Amerikastudien" die Schreibwerkstatt. Pehnt schreibt derzeit unter anderem an einem Kinderbuch und hat bereits zwei Romane ("Ich muß los" und "Insel 34") veröffentlicht. Auch Janine Marske will das Schreiben nach dem Studium zum Beruf machen: "Ich möchte im Journalismus arbeiten. Da kann es nicht schaden, mal beim ‚creative writing' mitzumachen". Sebastian Schmitt schreibt privat kleine Texte. Janine Marske hat das Seminar neue Ideen gebracht. Auch sie verfasst zu Hause Kurzgeschichten und Gedichte. "Es ist verlockend, neue Themen zu finden und mehr zu schreiben."

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