Filsch wächst weiter und will mehr Dinge in eigener Regie regeln

Trier-Filsch · Trier-Filsch schickt sich an, "die rote Laterne" (Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles) bei der Einwohnerzahl schon bald an Kernscheid abzugeben.

Trier-Filsch. Der Ortsbeirat tagte in historischer Stunde nicht mehr in Tarforst, sondern nach Jahren der Entbehrung wieder in den eigenen Grenzen. Die Kulturscheune im Breitenweg ist vom Heimat- und Kulturverein so weit hergerichtet worden, dass der Ortsbeirat dort zusammenkommen kann. Die Mitstreiter um Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles (FDP) erinnern sich gut an Zusammenkünfte unter einem Zeltdach, in einer Garage, in Räumen der Korkindustrie und zuletzt stets in einem Lokal beim Nachbarn in Tarforst.
Der Ortsbeirat dürfte mit der Kulturscheune eine Bleibe gefunden haben, bis sich moderne Räume in der in Planung befindlichen Kita auftun werden, durch ein eigenes (Neben-)Raumprogramm ganz für den Ortsteil. Gilles rechnet damit, dass dies 2015 der Fall sein wird. "Dann können wir wechseln: Im Winter tagen wir in der Kita, im Sommer in der Kulturscheune."
Dass Filsch wächst wie kein anderer Stadtteil derzeit, liegt an der regen Bautätigkeit. Einstimmig verabschiedete der Rat für den Bebauungsplan BU 14 "Ober der Herrenwies" den Aufstellungsbeschluss.
Christiane Schwarz vom Stadt-Planungsamt erläuterte: Bis zu 220 Wohneinheiten dürften auf rund 18 Hektar neu entstehen (Größe der Parzellen von 200 bis 600 Quadratmeter). 25 Prozent davon würden auf sozialen Wohnungsbau entfallen.
Gilles spürt bei einer Zielvorgabe von 2000 Einwohnern für Filsch Oberwasser: "Dann dürfte es auch schwerfallen, uns zu liquidieren!" Man sei daran interessiert, die "eigenen Dinge eigenständig auf den Weg zu bringen". Wenn alles optimal laufe, so Christiane Schwarz, sei mit dem endgültigen Satzungsbeschluss im April 2014 zu rechnen. Schwarz erläuterte ferner den Entwurf des Flächennutzungsplans 2025. An der Zielvorgabe, dass Filsch "primär als Wohnstandort" ausgewiesen sei, werde sich durch den neuen Plan nichts ändern. Es sei lediglich an ein Abrunden der Ortsgrenze mit bis zu acht Bauparzellen gedacht.

Beim Übergang von Aufgaben von der Stadt auf die Ortsbeiräte haben die Filscher klare Vorstellungen:
Alleinige Zuständigkeit bei der Namensvergabe für neue Straßen oder Gebäude.
Abschließende Entscheidung über das Ortsbeiratsbudget.
Aufstellung einer Prioritätenliste für die Sanierung von Straßen, Gebäuden oder Spiel- und Sportstätten.
Die Überwachung der Vorgaben aus dem Eingemeindungsvertrag.
Pflege des örtlichen Brauchtums.
Zumindest Einvernehmen zwischen Stadt und Ortsbeirat gefordert wird bei 30-Kilometer-Zonen, Aufstellung von Bebauungsplänen und Flächennutzungsplan, Ausweisung von Ausgleichsflächen und Verkauf von städtischen Grundstücken. LH

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