Finden statt suchen

TRIER. Ein neues Leitsystem soll den Suchverkehr im Konstantin-Parkhaus eindämmen. Auf einer Teilfläche wird jeder Parkplatz einzeln per Ultraschall kontrolliert, eine Anzeigentafel an der Einfahrt zur Ebene zeigt exakt, wie viele Plätze frei sind. Eine Nachrüstung der anderen PIT-Parkhäuser ist nicht ausgeschlossen

Dunkel ist es im Parkhaus unter Konstantinstraße und C&A. Pausenlos rollen Autos auf der Suche nach freien Plätzen durch die Gassen. Das Konstantinparkhaus - mitten in der Fußgängerzone gelegen - ist eine am besten ausgelasteten Garagen der Parken-in-Trier-Gesellschaft (PIT).System bekannt vom Kölner Flugplatz

Vor der Einfahrt in das enge Nebendeck auf Ebene 1 stoppt eine Parkplatzsucherin. Mit geducktem Kopf späht die Fahrerin durch die Windschutzscheibe auf eine große Anzeige. "1 freie Parkplätze" leuchtet es ihr zwar grammatikalisch falsch, aber grün entgegen. Die Fahrerin fährt an. Das grüne Lämpchen über dem einzigen freien Stellplatz ist schnell entdeckt. "Ich kenne das System vom Köln-Bonner Flughafen", sagt die Dame aus Daun, "praktisch, dass man jetzt auch in Trier so genau geleitet wird." Auch ein Paar aus Luxemburg ist begeistert vom schnellen Parkplatzfinden: "Dass exakt angezeigt wird, wie viele Plätze noch frei sind, gibt es selbst bei uns in Luxemburg noch nicht", sagt die Frau. Dass der Serivce eine Besonderheit ist, bestätigt Michael Wöffler, Chef der gleichnamigen Trierer Verkehrstechnikfirma: "Unseres Wissens nach ist es die erste Installation dieser Art in einer rheinland-pfälzischen Stadt." Zwar würden die großen Parkleittafeln in der Innenstadt anzeigen, in welchem Parkhaus wie viele freie Plätze zur Verfügung stehen. "Aber wenn ich dann ‘reinfahre, habe ich pro Etage nur noch ein rotes oder grünes Licht. Ob bei Grün noch ein Platz oder 25 Parkplätze frei sind, weiß ich allerdings nicht." Das "platzgenaue" System der saarländischen Firma CUR wird in Trier von der Firma Wöffler vertrieben. Um das System, das in den USA, Asien, Australien, Österreich und der Schweiz in vielen Parkhäusern zu finden ist, an der Mosel bekannt zu machen, hat sich Wöffler mit der PIT auf eine Kostenteilung geeinigt: Die 5000 Euro für das System und dessen Installation über den 28 Parkplätzen der Teilebene haben sich die beiden Unternehmen geteilt. "Dieser Teilbereich im Konstantin-Parkhaus ist für das System prädestiniert, weil wir so verhindern können, dass unsere Kunden in der schmalen Gasse wenden oder zurücksetzen müssen", sagt PIT-Pressesprecher Jürgen Slowik. Für die übrigen fünf Häuser der PIT sei das System vorerst nicht eingeplant. "Das ist eine Kostenfrage, und die übrigen Parkhäuser sind auch nicht so stark ausgelastet", erklärt Slowik. Ausschließen will der PIT-Sprecher die Nachrüstung der anderen Großgaragen allerdings nicht: "Wir werden in den nächsten Monaten die Verkehrsströme im KonstantinParkhaus beobachten und die Vorteile des Systems beurteilen." Für Wöffler und liegen die Vorteile auf der Hand: "Das System macht das Parken angenehmer und damit Trier als Einkaufsstadt attraktiver." Außerdem eröffne die Ultraschall-Überwachung weitere Möglichkeiten: "Die freie Anzahl und die Lage von Behindertenparkplätze könnten ausgewiesen und die Suchenden per Lichtsystem dorthin geleitet werden." Auch eine Diebstahl-Überwachung sei möglich.

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