Findlinge in Babyklappe: Stadt Trier korrigiert Angaben

Trier · Die beiden Findlinge in der Trierer Babyklappe (der TV berichtete) sind bereits vor dem Fund eines Babys in einer Telefonzelle Mitte Juni abgegeben worden. Das hat die Stadt Trier gestern mitgeteilt und damit eigene Angaben vom Vortag korrigiert.

Trier. Die beiden Säuglinge seien im Verlauf des ersten Halbjahrs 2011 anonym abgegeben worden, sagte Dorothee Wassermann, stellvertretende Leiterin des Jugendamtes. Die Neugeborenen seien wohlauf und mittlerweile in Dauerpflegefamilien untergebracht. Es gebe zurzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass die Mütter der Kinder noch ausfindig gemacht würden.
Die Babyklappe wurde im Jahr 2000 vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) im Kinderheim Ruländer Hof in der Trierer Innenstadt eröffnet. Bis Ende 2010 hatte nur eine Mutter ihr Kind darin anonym abgelegt. Wassermann sagte, mit Angaben über die Findelkinder aus der Babyklappe sei man generell sehr zurückhaltend, um Kind und Mutter zu schützen.
Angaben über den genauen Zeitpunkt, wann ein Baby in der Klappe abgelegt wurde, könnten im sozialen Umfeld auch Rückschlüsse auf die Mutter ermöglichen.
Im Fall der 20-jährigen Mutter aus Trier-Nord, die ihr Baby in einer Telefonzelle abgelegt hatte und später nach Hinweisen ermittelt wurde, ist noch unklar, wie es mit dem Säugling weitergeht. Das Kind sei in einer Pflegefamilie, sagte Wassermann. Bei der Mutter seien derzeit die Voraussetzungen nicht gegeben, das Kind zu betreuen. Die Frau hat ein weiteres Kleinkind. Sie wird vom Jugendamt betreut, mehrfach in der Woche erhält sie Unterstützung von einer Sozialpädagogin, unter anderem bei Erziehungsfragen, Behördengängen und der Suche nach einer neuen Wohnung. mic

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