Fit fürs Vorstellungsgespräch

Bewerbung, Eignungstest und Vorstellungsgespräch: Die Vertreter von 14 regionalen Unternehmen und Verwaltungen machten den Waldracher Regionalschülern bei einem landesweitenAktionstag klar, worauf es bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz wirklich ankommt.

Waldrach. (anf) "Eure Bewerbung muss aus 1000 anderen herausstechen", sagt Bibiana Vetter, Personalchefin beim Landal Green Park. "Ihr müsst euch mit dem, was ihr habt, verkaufen", rät sie. "Aussagekräftig, sauber und ordentlich sortiert sowie frei von Rechtschreibfehlern - so sieht eine gute Bewerbungsmappe aus", erklärt sie weiter. Die Noten sind ihr nicht wichtig. Viel wichtiger sei, wie sich die Schüler selbst präsentieren: "Achtet auf eure Außendarstellung! Die schauen wir uns bei jedem einzelnen Bewerber ganz genau an. Dazu nutzen wir insbesondere Internetportale, wie wer-kennt-wen", sagt sie.

Während die Landal-Personalchefin den Waldracher Schulabgängern allgemeine Tipps zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch gibt, finden in den Nebenräumen eigens für den "Boss"-Aktionstag (siehe Extra) zusammengestellte Eignungstests sowie "gespielte" Vorstellungsgespräche statt.

Verbandsgemeinde-Bürgermeister Bernhard Busch gibt einer Bewerberin zu bedenken: "Auch wenn du es aus Zeitgründen mittlerweile nicht mehr schaffst - Wer jahrelang Mitglied in der Jugendfeuerwehr war, sollte das unbedingt in seiner Bewerbung erwähnen. Aus solchen Angaben ziehen wir Rückschlüsse auf Teamgeist und Durchhaltevermögen", sagt er.

Neben Teamgeist und Durchhaltevermögen setzt David Lenhardt (Fassaden Lenhardt, Trier) wie Bibiana Vetter vor allem auf die Außendarstellung seiner Bewerber: "Ich hab lieber jemanden, der nicht so tolle Noten hat, aber bei dem ich weiß, er macht mir keinen Ärger. Ordentlich muss er sein", sagt Lenhardt. Tanja Michels, Ausbilderin bei den Trierer Stadtwerken, sagt: "Der Notendurchschnitt interessiert ab dem Eignungstest nicht mehr. Dass der Kandidat im Vorstellungsgespräch den Mund aufbekommt, ist für uns unumgänglich", bestätigt sie.

"Standard eines jeden Vorstellungsgesprächs ist die Aufforderung, etwas über sich selbst zu erzählen", sagt Bibiana Vetter. "Da müssen mindestens fünf Sätze fließend rüberkommen", erklärt sie. Sehr wichtig sei auch, Interesse am Unternehmen zu bekunden. Hier rät sie: "Stellt selber Fragen. Ihr müsst wissen, wie viel Geld ihr verdient, wo ihr zur Berufsschule geht, ob Arbeitskleidung erforderlich ist und ob ihr mit auf Montage fahren dürft." Die Eignungstests, für deren Bewältigung die Waldracher Schüler 30 Minuten Zeit haben, werden von den Lehrern der Regionalschule ausgewertet. Sie sollen richtungsweisend für die Schüler sein. "Die Stärken und Schwächen werden dann mit den Berufsmerkmalen verglichen", sagt Schulleiter Rudolf Funken.

Extra Der landesweite Boss-Aktionstag ist eine Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Die Abkürzung B.O.S.S. steht für "Berufliche Orientierung Schüler als Selbstständige". Die Regionalschule Waldrach nahm bereits zum vierten Mal daran teil. Unterstützung boten folgende regionale Unternehmen und Verwaltungen: Landal Green Parks, RWE, IT-Haus, SWT, AOK, Volksbank, Aldi, VGV Ruwer, Friseur Nellinger, Anlagenbau Brisch, Schreinerei Annen, Karosseriebau Marx, Malerbetrieb Lenhardt und die Bäckerei Braunshausen.

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