f.k._guten_morgen_2506

Mein Telefon- und Internetprovider kündigte mir kürzlich wegen einer "neuen Tarifgestaltung" den alten Internetvertrag. Stattdessen präsentierte die magenta-farbene Gesellschaft ein Komplett-Paket für Telefon und Internet mit günstigem Pauschaltarif, genannt Flatrate.

Klang nicht schlecht, und DSL wollte ich sowieso haben. Ich also in den Service-Laden. Der vertragliche Teil war dort schnell abgehandelt - dann folgten die technischen Fragen. Ich erfuhr, dass ich für den DSL-Anschluss einen sogenannten Router zugesandt bekäme - der sei aber leicht zu installieren. Dann müsse ich nur noch den Konfigurationsanweisungen auf meinem Rechner folgen - "bitte Schritt für Schritt" - und fertig. Gleich mit auf den Weg erhielt ich einen "Splitter", der sei noch mit Telefondose und "Router" zu verkabeln. Dazu malte mir der Servicemann mit dem Kuli ein paar Erklärungs-Striche auf ein Blatt. Ich könne natürlich auch den Installationsservice bestellen, das koste aber 70 Euro. Zwei Tage später kam das Paket mit dem "Router" - einem kleinen Kasten mit Steckverbindungen und Kontrolllämpchen.

Ich blätterte in der beiliegenden dicken Betriebsanweisung und staunte. Dann hörte ich eine innere Stimme, die zu mir sprach: "Das Inferno ist nahe - wähle lieber die Servicenummer und bestelle einen Techniker." So tat ich. Mit zwei Mann und zwei Spezialwerkzeugkoffern rückten sie an. Zunächst schien alles zu routinemäßig zu laufen. Doch sie hatten die Rechnung ohne die vertrackte interne Telefonverkabelung mit zwei Anschlüssen gemacht.

Insgesamt vier Telefondosen wurden geöffnet, ihre verworrenen Eingeweide herausgezerrt, durchtrennt, umverkabelt, abisoliert oder neu verbunden. Zeitgleich wühlte ich in Aktenordnern nach einem uralten Kennwort von anno 2000, das nun überraschenderweise doch wieder benötigt wurde. Es war noch da. Nach etwa zwei Stunden wirkte das Duo leicht geschafft, aber DSL und Telefon funktionierten.

Die Worte des Chef-Installierers beim Abschied: "Wenn Sie das alleine versucht hätten, wäre das eine Katastrophe geworden. Sie hätten vermutlich über 14 Tage ohne Telefon und Internet dagesessen."

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