Flammenwand auf dem Schulzentrum

Ein Großfeuer hat in der Nacht zum Sonntag die Fahrradunterstellhalle des Schulzentrums am Mäusheckerweg in Trier-Ehrang vernichtet. Das angrenzende Wohnhaus geriet in große Gefahr - eine Bewohnerin und ihre beiden Kinder konnten sich unverletzt retten, da Passanten sie aus dem Haus geklingelt hatten. Die Polizei vermutet Brandstiftung.

Trier. Heiße Nachspielzeit eines Handballmatches am Samstagabend in der Mäusheckerhalle Trier-Ehrang. Kurz nach dem Abpfiff gegen 22 Uhr entdecken Fans und Spieler der Handballspielgemeinschaft (HSG) eine sich schnell ausbreitende Flammenwand auf dem Gelände des Schulzentrums: Die gesamte, rund 500 Quadratmeter umfassende Fahrradunterstellhalle brennt. Es handelt sich um einen offenen, mit Teerpappe gedeckten Holzbau, der von einem Stahlskelett getragen wird. In Holz und Dachpappe finden die Flammen schnell Nahrung und fressen sich auf das unmittelbar angrenzende Zweifamilienhaus zu.

Dies beunruhigt die HSG-Fans Frank Klinkhammer und Christian Leinen. Klinkhammer im Gespräch mit dem TV: "Da standen rund 20 Leute draußen, schauten dem Feuer zu und taten nichts, obwohl einige noch eine Frau im Haus vermuteten." Klinkhammer und Leinen laufen hinüber ins Gebäude, dessen Haustür offensteht, und klingeln an der Wohnungstür im Obergeschoss die Bewohnerin heraus. Bei ihr befinden sich ihr 14-jähriger Sohn und ein 18 Monate altes Kleinkind. Dank der geistesgegenwärtigen HSG-Fans gelangen Mutter und Kinder ins Freie, bevor ihnen der eindringende Qualm gefährlich werden kann.

Die um 22.10 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr Trier bemerkt schon bei der Anfahrt in der Höhe von Biewer eine gewaltige Rauchsäule und hohe Flammen über dem Schulgelände. Einsatzleiter Michael Budinger ordert sofort weitere Kräfte nach. Zusätzlich werden daraufhin die freiwilligen Löschzüge Ehrang, Pfalzel, Biewer und das DRK Ehrang alarmiert.

Die Löscharbeiten, an denen zeitweise rund 70 Kräfte beteiligt sind, ziehen sich bis gegen 5.30 Uhr hin. Mit einem massiven Wassereinsatz gelingt es der Feuerwehr, das Wohnhaus vor den Flammen zu schützen.

Dennoch hat das Gebäude deutliche Schäden erlitten: Kunststoffrollläden sind geschmolzen, die Rückfassade ist geschwärzt, und die Wohnung im Obergeschoss wegen der Rauchschäden vorerst unbewohnbar. Von der Fahrradhalle bleibt nur ein verkohlter Trümmerhaufen übrig, den die Feuerwehr am Sonntag noch mehrfach auf versteckte Brandnester kontrolliert. Die zuständige Polizeiinspektion Schweich zieht noch am Abend die Kripo Trier zur Brandermittlung hinzu.

Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Unmittelbar vor Ausbruch des Feuers sollen sich dort etwa zehn Jugendliche aufgehalten haben. Sie hätten dann den Ort fluchtartig zu Fuß und auf dem Fahrrad verlassen.

Zeugenhinweise an den Kriminaldauerdienst Trier, Telefon 0651/9779-2290 oder 0651/9779-4290.

Video unter www.volksfreund.de

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