Fliegende Menschen

TRIER. Fast ausverkauft war die Premierenvorstellung des Zirkus Barelli im Trierer Messepark. Das Publikum wurde dafür mit einer abwechslungsreichen Show belohnt.

Die Zuschauer halten den Atem an. Hoch oben unter der Kuppel des Zeltes schwingt eine junge Frau hin und her, gehalten nur von den muskulösen Armen ihres Partners. Noch ein letzter kräftiger Schwung, dann lässt sie los, fliegt hoch in die Luft, dreht einen Salto und wird im letzten Moment wieder aufgefangen. Ein Raunen geht durch die Menge, dann folgt kräftiger Applaus. Den haben sich die beiden Athleten unter der Zirkuskuppel auch redlich verdient - ebenso wie eine ganze Reihe ihrer anderen Kollegen, die bei der Premieren-Vorstellung eine kurzweilige Show boten. Souveräner Drahtseilakt

Schon die Pferdedressur gleich zu Beginn der Vorstellung versprach Spannung. Aufrecht auf zwei Rappen im vollen Galopp düste die Akteurin durch die Manege und bewies Stehvermögen. Interessant war auch die Nummer mit den Kamelen, zeigten die Wüstenschiffe doch, dass die Mär vom "dummen Kamel" so nicht stimmt. Souverän folgte der unvermeidliche Drahtseilakt. Die junge Dame auf dem Seil spielte gekonnt mit der Spannung und wurde dafür mit heftigem Beifall entlohnt. Weitere Pferdedressuren wechselten sich ab, und mit den lustigen Einlagen zwischendurch verstanden es die Universal-Talente von Barelli, ein lückenloses Programm auf die Beine zu stellen. Die "alten Kameraden" starteten mit ihrer Turnnummer noch einen Angriff auf das Zwerchfell der Zuschauer, bevor dann nach der Pause Caroli Donner seine sibirischen Tiger präsentierte. Der Dompteur leitete seine Tiere geschickt an und trotz so mancher Furcht einflößender Drohgebärde der Raubkatzen klappte das Programm wie am Schnürchen. Mit der anschließenden Attraktion des auf einem Pferderücken reitenden Tigers folgte der Höhepunkt des Abends. Die bei Tierschützern nicht unumstrittene Nummer (der TV berichtete) kam beim Publikum hervorragend an. Mit stoischer Ruhe und Gelassenheit zog der Kaltblüter seine Bahn, während die über 200 Kilo schwere Raubkatze über ein Podest auf seinem Rücken Platz nahm. Geschützt durch eine dicke Lederdecke, trug das Pferd seinen Reiter selbst im Galopp sicher durch die Manege. Weitere Pferdedressuren, Jongleure und Artisten rundeten das bunte Zirkusprogramm ab. Das Publikum war hochzufrieden, spendete zum Abschluss minutenlang stehenden Applaus.

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