Flotte Flitzer an der Mosel

Die Kreisstraße als Rennstrecke: Für 28 junge Fahrer galt es am Sonntag, als schnellster über die Ziellinie zu kommen. Mit bis zu 50 Stundenkilometern ging es bergab Richtung Mosel.

 Rücklings durch die Kurven: Mit bis zu 50 Stundenkilometern geht es beim Klüsserather Seifenkistenrennen bergab. TV-Foto: Benedikt Nabben

Rücklings durch die Kurven: Mit bis zu 50 Stundenkilometern geht es beim Klüsserather Seifenkistenrennen bergab. TV-Foto: Benedikt Nabben

Klüsserath. (ben) "Wenn einem der Wind durch das Gesicht pfeift, dann macht es mir richtig Spaß", erzählt der elfjährige Lucas Breitbach aus Klüsserath. Angetrieben von ihren Familien neben der Strecke versuchen die jungen Fahrer, hundertstel Sekunden herauszuschinden. Mit Brille, Handschuhen und Helm geschützt ducken sich die Fahrer tief in ihre buntbemalten Seifenkisten. Nur die aufmerksam geöffneten Augen schauen über den Rand des Gefährts. Manche durchfahren die knapp 300 Meter lange Strecke gar auf dem Rücken liegend, um der Luft einen möglichst geringen Widerstand zu bieten. "Wir legen höchsten Wert auf die Sicherheit der Fahrer, so kam es hier noch nie zu Unfällen", sagt Norbert Friedrich, 1. Vorsitzender des Seifenkistenklubs Moselflitzer Klüsserath.

Das Rennen war ein Vorlauf zur Deutschen Meisterschaft, ein Wertungslauf LSV Südwest, und auf den Sieger des Tages wartete der von der Klüsserather Weinkönigin Anja II überreichte Pokal der Römischen Weinstraße.

In der Juniorklasse, in der Fahrer bis zwölf Jahre teilnehmen dürfen, siegte Nico Barth (11) vor Leon Klaiber (11) und Dylan Schmidt (8), alle aus Ransbach-Baumbach.

Bei den Senioren gewann Marcel Schneider (14) aus Klüsserath das Rennen auf heimischer Strecke. Den zweiten Platz belegte Jan Dörr (13) aus Partenheim vor Markus Czmok (12) aus Ransbach-Baumbach.

"Den Seifenkistensport gibt es schon seit 1904. Hier in Klüsserath gibt es ihn seit 27 Jahren", sagt Norbert Friedrich. In über hundert Jahren hat sich vieles verändert: "Vor allem sind die Seifenkisten schneller geworden", erklärt Friedrich und beschreibt, was die große Faszination an diesem Sport ist: "Es ist ein Familiensport. Die Kinder bauen zusammen mit den Eltern die Seifenkisten. Am liebsten würden die Väter sie dann selber fahren. Was können wir besseres haben, als dass ganze Familien einen Sonntag lang ein Team bilden?"

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