Flüchtlinge in Schweich lernen motiviert die deutsche Sprache
Schweich · Menschen aus Armenien, Georgien, Ägypten, Somalia, Bosnien, Pakistan, Aserbaidschan, Afghanistan und Syrien kommen dreimal in der Woche vier Stunden am Vormittag in den Räumen der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Schweich zusammen. Sie alle sind Flüchtlinge, und sie alle haben ein Ziel: Deutsch lernen.
Schweich. Es klappt seit Beginn des Kurses Anfang Mai immer besser. Seitdem werden die Flüchtlinge von Angham Salim unterrichtet. Sie leitet in Schweich den ersten Sprachkurs speziell für Flüchtlinge. 2004 kam die Palästinenserin Salim nach Deutschland, ohne ein Wort Deutsch zu können. Sie nahm an einem Deutschkurs für Studierende teil und begann ein Jurastudium an der Trierer Universität.
Palästinenserin unterrichtet
Schon während des Studiums engagierte sie sich ehrenamtlich für Flüchtlinge und erwarb nebenher das Zusatzzertifikat "Deutsch als Fremdsprache". Nun vermittelt sie im Auftrag des Migrationsdienstes des Caritasverbandes Grundkenntnisse der deutschen Sprache.
"Von Anfang an spielt die Grammatik in meinem Kurs eine große Rolle", sagt Salim. Für die Teilnehmer sei es schwer, die komplizierte deutsche Sprache zu erlernen. Aber sie seien mit großer Motivation und viel Freude dabei. Janna Oganezova ist Armeniern und kommt damit aus einem Land, in dem es eine Schrift gibt, die so ganz anders ist als die Lateinische. "Wir sind schon zwei Jahre in Deutschland.
Teilnehmer wollen arbeiten
Aber wir haben nie die Chance gehabt, einen Kurs zu besuchen. Nun lernen wir. Es ist sehr schwer, aber langsam lernen wir alles", erzählt sie freudestrahlend. Auch Almin Jorgic (21) aus Bosnien ist glücklich, nun einen Deutschkurs besuchen zu dürfen. Alle wollen lernen, arbeiten und sich in die deutsche Gesellschaft integrieren. Dafür würden sie den Kurs gerne fortsetzen.
Ob das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ihre Asylanträge anerkennen wird, ist noch nicht sicher. "Aber wir wollen den Menschen schon jetzt die Gelegenheit geben, etwas Sinnvolles zu tun. Und was könnte sinnvoller sein, als die Sprache des Landes lernen zu können, in dem sie leben und bleiben möchten", sagt Jutta Erasme vom Caritas-Migrationsdienst, die den Kurs organisiert hat. red