Form des Daches steht noch nicht fest

Erhält die neue Osburger Schulsporthalle die von den Architekten entworfene Dachkonstruktion mit markanter Fassadenwölbung? Oder wird alles etwas simpler? Diese Entscheidung macht der Verbandsgemeindrat Ruwer von der Zahlungsfreudigkeit der Gemeinde Osburg abhängig.

Waldrach. Das in Osburg geplante Hallenprojekt der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer nimmt deutliche Formen an. Während am Ortsrand von Osburg bereits die Erdarbeiten laufen, standen in der jüngsten Sitzung des VG-Rats die Vergabe für die Dachkonstruktion und die technischen Gewerke auf der Tagesordnung. Zuvor informierte die Verwaltung auf Antrag der Grünen-Fraktion über den Stand der Finanzierung. Ausgegangen wird nun von rund 3,75 Millionen Euro Gesamtbaukosten.

Die Vorlage zur Vergabe für Dach und Technik wies unter dem Strich Mehrkosten von rund 92 000 Euro aus. Zusammen mit einer Überschreitung bei den bereits vergebenen Rohbauarbeiten ergäbe sich eine Gesamtüberschreitung von Rund 125 000 Euro.

Wie Bürgermeister Bernhard Busch dazu mitteilte, wurden deshalb die Architekten vom beauftragten Büro RKW dringend gebeten, nach Einsparpotenzial zu suchen. Das Büro habe daraufhin einen Alternativentwurf für die Dachkonstruktion entworfen. Dessen Merkmale: verkleinerte Dachfläche durch Wegfall der geplanten Wölbung, kleinere Fensterreihen im Dach, Wegfall der Kiesauflage auf dem Dach der Nebenräume und Verzicht auf die ins Dach integrierte Fassadenbegrünung. Insgesamt ergäbe sich so eine Einsparung von rund 122 000 Euro, wodurch letztendlich sogar das veranschlagte Gesamtbudget unterschritten würde. Eine Zeichnung des Hallenbaus mit alternativer Fassade und Dachkonstruktion lag dem Rat vor.

Die Lösung klang akzeptabel, doch FWG-Ratsmitglied Werner Mergens, Ortsbürgermeister von Osburg, mochte sich damit nicht anfreunden. Sein Einwand: "Der exklusive Charme der Anlage, die sich nach dem ersten Entwurf hervorragend in ihre Umgebung eingepasst hatte, ist weg." Mergens bot an, mit dem Osburger Ortsrat zu sprechen und ihn zu bitten, aus den Rücklagen der Gemeinde 65 000 Euro für die ursprünglich geplante, gewölbte Dachkonstruktion mit den großen Fensterbändern zu bewilligen - allerdings ohne Begrünung und Kiesauflagen. CDU, SPD und FWG stimmten dem Vorschlag zu. Die Vergabe für die Dachkonstruktion soll erst herausgehen, wenn nach einer Dringlichkeitssitzung des Osburger Rats am Freitag die endgültige Dachform feststeht. Sofort mit Stimmenmehrheit bei Enthaltung der Grünen-Fraktion wurden die Vergaben für die Haustechnik beschlossen.

Einstimmig beschloss der Rat, auf eine Teilfortschreibung des Raumordnungsplans "Windenergie" hinzuarbeiten. Bürgermeister Busch soll als Mitglied der Regionalen Planungsgruppe entsprechende Vorschläge im Gremium unterbreiten.

Meinung

Bitte langfristig Denken

Nach jahrelangem politischen Tauziehen, Taktieren, Balancieren, Intrigieren, Tricksen und Gegentricksen, Gaukeln, Schönrechnen und Gegenrechnen, Treten, Hauen und Stechen wird die Halle in Osburg nun tatsächlich gebaut. Und es wäre sogar ein Bau mit sehenswerter Architektur, sollte es beim ersten Entwurf mit dem gewölbten Dach bleiben. Daher nun bitte nicht auf dieses wesentliche Gestaltungsmerkmal zugunsten einer Kastenkonstruktion verzichten, um etwa 65 000 Euro zu sparen. Nach allem, was war, macht diese Summe den Bock auch nicht mehr fett. Und bedenkt, dass voraussichtlich mehrere Generationen mit dem Anblick einer aus Kostengründen verunstalteten Hallenarchitektur leben müssten. f.knopp@volksfreund.deExtra Auf Antrag der Grünen-Fraktion hat die Verwaltung über den Stand der Finanzierung des Hallenprojekts informiert. Die Zahlen: 3,75 Millionen Euro Gesamtkosten (mit integrierter Kegelsportanlage), eine Million Euro in Aussicht gestellte Landeszuweisung für den Bereich "Schulsport" und 155 000 Euro vom Land für die Kegelsportanlage, rund 289 000 Euro Förderung des Kreises, 700 000 Euro Anteil der Standortgemeinde Osburg, 73 000 Euro von den Nachbargemeinden und 1,53 Millionen Euro von der Verbandsgemeinde Ruwer.

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