(Fotos/Video) Nach Verunreinigung des Aacher Bachs: Die lange Suche nach dem Schaumschläger

Aach · Vor zwei Monaten haben teils meterhohe Schaumberge auf dem Aacher Bach die Bürger beunruhigt. Anfangs hieß es, dass der Verursacher gefunden ist. Doch scheint das alles am Ende nicht so einfach zu sein.

 Wer ist für die riesigen Schaumberge, die sich vor zwei Monaten auf dem Aacher Bach türmten, verantwortlich? Die Behörden haben bislang keine Antwort auf diese Frage. TV-Foto: Archiv/Agentur siko

Wer ist für die riesigen Schaumberge, die sich vor zwei Monaten auf dem Aacher Bach türmten, verantwortlich? Die Behörden haben bislang keine Antwort auf diese Frage. TV-Foto: Archiv/Agentur siko

Foto: (h_tl )

Aach. Offenbar ist nur eine Sache sicher: In der Nacht zum 12. April ist eine Chemikalie in den Aacher Bach gelangt und hat dort für eine Menge Schaum gesorgt (der TV berichtete). Die Kriminalpolizei Trier ermittelt seit diesem Tag. Doch ein Ergebnis können die Beamten offensichtlich nicht vorweisen.Verursacher nicht bekannt



Der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen sagt: "Die Ermittlungen, die vom Kommissariat für Umweltstraftaten der Kriminalinspektion Trier geführt werden, sind noch nicht abgeschlossen." Bislang habe weder die Ursache der Verschmutzung geklärt werden können noch sei ein Verursacher ermittelt worden.

Dieser Zwischenbericht verwundert. Denn noch während des nächtlichen Einsatzes glaubten die Einsatzkräfte, den Grund für den Schaum ausgemacht zu haben. Dabei machten es die weißen Flocken einfach, nach dem Ursprung zu suchen. Laut damaliger Schilderung führte die Spurensuche am Rolkemsbach entlang von Aach aus bergan an der ehemaligen Mülldeponie vorbei bis kurz vor Hohensonne. Dort macht der Bach eine Kurve, um von dann nahezu parallel zur B 51 zu verlaufen. Nur wenige Hundert Meter weiter Richtung Gewerbegebiet Trierweiler endete die Spur des Schaums. In der Nähe eines Betriebs.

Im März mutmaßte die Polizei, dass der Ursprung der Verunreinigung vermutlich ebendieser Betrieb im Gewerbegebiet ist. Ein Maschinenreinigungsmittel war damals als Ursache ausgemacht worden. Dies sei in den Bach gelangt und habe für den Schaum gesorgt. Dazu sagt Peter Fritzen, dass diese Aussage eine erste Einschätzung der eingesetzten Beamten bei Aufnahme des Sachverhalts gewesen sei. "Diese Vermutung konnte bislang jedoch weder verifiziert noch ausgeschlossen werden. Eine Klärung ist erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse möglich." Für die Ergebnisse, beziehungsweise für das Fehlen der Ergebnisse, ist die Struktur- und Dienstleistungsdirektion (SGD) Nord verantwortlich. Bei dieser Behörde werden die entnommenen Gewässerproben untersucht, sagt Fritzen.

Weil die Analyse offensichtlich Zeit braucht, bleiben somit einige interessante Fragen unbeantwortet. Beispielsweise die, inwieweit der Verursacher der Schaumberge zur Verantwortung gezogen wird. Nach Auskunft des Leitenden Oberstaatsanwalts sieht das Gesetz für eine fahrlässige Gewässerverunreinigung eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren vor. Interessant wäre auch zu erfahren, wie der nicht in den Bach gehörende Stoff in den Bach gelangen konnte. Auch diese Frage ist bisher unbeantwortet. Das Abwasser aus dem Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich wird nämlich in einer Kläranlage gereinigt, die zwischen Trierweiler und Grewenich liegt. Während Aach nordöstlich des Plateaus liegt, auf dem sich das Gewerbegebiet befindet, liegt die Kläranlage südwestlich davon.

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