Frauennotruf startet Dialog-Kampagne

Frauennotruf und Interventionsstelle haben 40 Gäste zu ihrem Neujahrsempfang im "broadway-Filmtheater" begrüßt. Die Kinoleinwand am Veranstaltungsort bot beste Voraussetzungen für den Start der Plakatkampagne "Dialog" in Trier.

Trier. (red) Unter Federführung des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe wird die Kampagne in ganz Deutschland umgesetzt. Kernstück der Kampagne ist ein Plakat, das eine Frau in einer vordergründig ansprechenden Alltagssituation zeigt. Gleichzeitig wird der Betrachter allerdings mit der erschreckenden Gedankenwelt der Frau konfrontiert: "Ich bin ein Stück Dreck. Er hat recht." In diesem Satz zeige sich die Gedankenwelt vieler Frauen, denen psychische, physische und sexuelle Gewalt angetan wurde und die fatalerweise Schuld für die Gewalt nicht beim Verursacher, sondern bei sich selbst suchen, so die Mitarbeiterinnen der Unterstützungseinrichtung.

Zur Entwicklung des Plakates sagt der Kreativ-Direktor der Agentur, Uwe Marquardt: "Oft ist nichts aufwühlender und plakativer als die Realität. Die Kampagne bildet den gefühlten Ist-Zustand der Realität der betroffenen Frau ab und trifft damit auf den Nerv des Betrachters und der Betrachterin, die im besten Fall in Dialog mit dem Plakat treten." Gleichzeitig spricht das Plakat auch die Betroffenen direkt an: "Wenn Sie so denken, sollten Sie sich dringend an uns wenden."

Interventionsstelle und Frauennotruf hatten im vergangenen Jahr über 400 Frauen erstmalig beraten. Neben der Unterstützungsarbeit für Frauen waren die offizielle Eröffnung des Internationalen Frauengartens sowie die Veranstaltungsreihe "piff, paff, puff - Prostitution - Mythos und Realität" die wichtigsten Veranstaltungen des Vorjahres.

Den Abschluss des Neujahrsempfangs bildete eine Kostprobe aus den Vagina-Monologen, die am 14. März in der Tuchfabrik aufgeführt werden sollen.

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