Freibadsanierung so kostengünstig wie möglich

Schweich · Behält das Schweicher Freibad nach seinem geplanten Umbau das seperate Sprungbecken oder werden sich Schwimmer und Springer ein Becken teilen müssen? In seiner heutigen Sitzung soll sich der Verbandsgemeinderat Schweich für eine möglichst kostengünstige Umbauvariante entscheiden. Eine sieht auch den Wegfall des Sprungbeckens vor.

Schweich. Die Badesaison 2012 fällt im Schweicher Freibad bekanntlich aus. Statt der Badegäste prägen dort im Sommer die Bauhandwerker das Bild. Die Arbeiten waren unaufschiebbar geworden, denn die Anlage ist marode, und ihr Zustand verschlechterte sich von Jahr zu Jahr. Allein der Wasserverlust durch Lecks in Becken und Rohren erreichte zuletzt 30 000 Liter täglich. Ob das Bad noch eine Saison überstanden hätte, war fraglich. Der Verbandsgemeinde (VG) Schweich als Trägerin bereitet die Situation schon seit Jahren Kopfzerbrechen, denn die erforderliche Rundumsanierung ist teurer - und jedes Jahr des Abwartens treibt die Kosten weiter in die Höhe.
Land fördert Projekt


Den Befreiungsschlag brachte 2011 die Landeszusage für eine 40-prozentige Förderung - die Beigabe für die Trittenheim-Übernahme. Danach ging es Zug um Zug: Nach dem Grundsatzbeschluss und einer Ausschreibung erhielt im vergangenen Herbst das Architekturbüro Karl-Heinz Reuter (Bergheim), ein Spezialist für Freibadsanierungen, den Planungsauftrag. Später stießen noch das Büro KBH Architektur (Trier) und das Ingenieurbüro Oliver Martin (Villmar) dazu.
Erster Entwurf noch zu teuer


In seinem Grundsatzbeschluss zur Sanierung hatte der VG-Rat die Gesamtkosten zunächst auf 2,5 Millionen Euro gedeckelt. Der von Büro Reuter im Herbst präsentierte Planungsentwurf ging jedoch von rund 2,79 Millionen Euro aus.
Der Rat beauftragte daher Reuter, die Planung auf Kostensenkung hin zu überprüfen und nachzubessern. Auf jeden Fall im Sanierungsumfang enthalten sind die Neugestaltung des Kassen- und Eingangsbereichs, eine Beckeneinfassung aus Edelstahl und eine bewegliche Isolierabdeckung für die beheizten Becken. Die Isolierung senkt während der Nachtzeit erheblich die Heizkosten.
Als auffälligste Änderung zum heutigen Istzustand schlug der Planer vor, das bisher separate Springerbecken an den Rand des Schwimmerbeckens zu verlegen. Dadurch kann das Springerbecken, das bisher über einen eigenen Wasserkreislauf verfügte, in den Gesamtkreislauf der beiden Großbecken (Schwimmer/Nichtschwimmer) integriert werden.
Inzwischen liegen dazu mehrere Varianten vor, über die der Rat heute entscheiden soll. Vorgesehen ist eine vereinfachte Anbindung des Springerbeckens an das Schwimmerbecken.
Ursprünglich sollte über die Verbindung beider Bassins eine Fußbrücke führen, die nun wegfällt. Außerdem wird der Springerbereich verkleinert. Einspareffekt: rund 20 000 Euro. Eine "Null-Variante" sieht vor, auf das Springerbecken ganz zu verzichten und die Sprunganlage an die Stirnseite des Schwimmerbeckens zu verlegen. Nachteil: Das Schwimmerbecken wird in seiner Nutzung eingeschränkt. Einspareffekt: rund 90 000 Euro. Außerdem schlägt der Planer vor, bei der Umgestaltung des Eingangsbereichs auf eine Stahlkonstruktion zurückzugreifen. Einspareffekt gegenüber der Betonvariante: rund 12 000 Euro.
Die Sitzung des Verbandsgemeinderats Schweich beginnt am heutigen Dienstag, 14. Februar, 18 Uhr, im Saal der VG-Verwaltung, Brückenstraße. Ebenfalls auf der Tagesordnung: Beratung und Beschluss über den Haushaltsplan 2012, Festsetzung der Wasser- und Abwassergebühren 2012.
Extra

Im Kreis Trier-Saarburg sind die in den 1960er und 70er Jahren gebauten Bäder zu Sanierungsfällen geworden. Folgende Anlagen wurden bereits mit großen Aufwand erneuert: Ruwertalbad in Mertesdorf (drei Becken, 1633 Quadratmeter Wasserfläche): Baujahr 1967, Wiedereröffnung nach Umbau 1978, die Sanierung 2003/2204 kostete 1,136 Millionen Euro, jährlich 58 000 Besucher. Kylltalbad Kordel (vier Becken, 1153 Quadratmeter): Baujahr 1979, die Sanierung 2010 kostete rund 2,04 Millionen Euro, jährlich rund 49 000 Besucher. Freibad Hermeskeil (vier Becken, 1203 Quadratmeter): Baujahr 1973, die Sanierung 2007 bis 2008 kostete rund 3,36 Millionen Euro, jährlich rund 33 000 Besucher. Noch nicht saniert: Der Neubau des kombinierten Frei- und Hallenbades Konz ist am Planungsanfang. Die einst angedachte Fertigstellung im Winter 2013 ist eher eine optimistische Annahme. Freibad Schweich (drei Becken, 1350 Quadratmeter): Baujahr 1966, Wiedereröffnung nach Umbau 1991. Die Sanierung soll die 2,7-Millionen-Marke nicht übersteigen, jährlich rund 64 000 Besucher. f.k.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort