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SCHWEICH. Die Fertigstellung der Schweicher Ortsentlastungsstraße rückt in Sichtweite. Nach rund 20 Jahren zähen Ringens soll ab Dezember das Gros des Durchgangsverkehrs an der Stadt vorbei fließen.

Die Tiefbauarbeiten entlang der Trasse haben das Gewerbegebiet am Bahnhof erreicht. Bald wird mit dem Anschluss an den dortigen Kreisel (Bahnhofstraße/K 39) der nördliche Bogen um Schweich geschlagen sein. Ebenfalls fertiggestellt ist der Kreisel am anderen Ende der Trasse, wo die L 141 die Schweicher Ortsgrenze erreicht. Zurzeit wird an der Verbindung zwischen dem Kreisel und dem benachbarten Brückenneubau über den Föhrenbach gearbeitet. Neuer Anschluss für die "Zementbrücke"

Vor fast genau einem Jahr, am 14. September 2005, war mit dem Straßenbau begonnen worden. Bruno Porten vom Tiefbauamt der Verbandsgemeinde Schweich nennt den 12. Dezember als Stichtag für die Fertigstellung der rund 1,6 Kilometer langen Strecke. Porten: "Aber nur für den Fall, dass das Wetter mitspielt und auch sonst nichts Unvorhergesehenes passiert. Anderenfalls wird es bis Frühjahr 2007 dauern." Große Erdarbeiten laufen zurzeit im Abschnitt entlang der Bahn. Der Lärmschutzwall zwischen Trasse und dem benachbarten Wohngebiet ist weitgehend aufgeschüttet. Die "Zementbrücke" über die Bahn, die einst das Stadtgebiet mit den Wingerten hinter den Gleisen verband, führt an ihrem südlichen Ende nun ins Leere. Sie soll aber einen Anschluss hinunter zur neuen Entlastungsstraße erhalten. Die entsprechende Aufschüttung ist "im Groben" schon sichtbar. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 3,6 Millionen Euro. Bauherr ist die Stadt Schweich. Angesichts stetig zunehmender Verkehrsbelastung im Ortskern hatte die Stadt fast 20 Jahre lang um das Projekt gerungen. Die Planung lag schon lange fertig in der Schublade. Auch einige verwaltungsrechtliche Hürden konnten genommen werden. Das Hauptproblem blieb die Finanzierung. Der entscheidende Anstoß kam erst Ende April 2005 in Form eines Briefes aus dem Mainzer Verkehrsministerium. Darin kündigte der damalige Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage eine Landesunterstützung von 60 bis 70 Prozent an - der Weg war frei. Nach jahrelangem Stillstand beschloss der Schweicher Stadtrat Ende Mai 2005 den vorzeitigen Baubeginn. Stadtbürgermeister Vitus Blang sprach damals "vom bedeutsamsten Schweicher Projekt der vergangenen 30 Jahre". Durch die neue Verkehrsader im Norden dürfte es künftig insbesondere auf Brücken-, Richt- und Oberstiftstraße spürbar ruhiger zugehen. Heute passieren noch täglich rund 12 000 Fahrzeuge den Stadtkern. Nach einer Verkehrsprognose werden davon künftig etwa 7000 Fahrzeuge auf die Entlastungsstraße "abwandern".

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