Freigabe-Termin für B 51 neu steht fest

Konz/Trier · Die Könener Ortsumgehung wird am 23. August offiziell freigegeben. Ein Verkehrsforum der IHK Trier lässt aber auch Hoffnung auf den Bau des Moselaufstiegs und sogar auf eine Umgehungsstraße für Ayl aufkeimen.

Konz/Trier Die gute Nachricht zuerst: Am Mittwoch, 23. August, 13 Uhr, wird die B 51-Ortsumgehung Konz-Könen für den Verkehr freigegeben. Das wurde beim Forum "Verkehr im Raum Trier 2025 - Chancen, Perspektiven, Herausforderungen" im IHK-Tagungszentrum bekannt. Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden (der zwei Tage vor der Freigabe 60 wird) zeigte sich schon in bester Feierlaune: Die "Umgehung jetzt!"-Schilder, die viele Jahre lang in Könen hingen, könnten jetzt "zur Nachnutzung nach Ayl" gegeben werden. Dort warten die Bewohner schon seit Jahrzehnten darauf, dass die Blechlawine nicht mehr durch den Ort rollt. Vielleicht aber nicht mehr allzu lange. "Das Vorhaben ist auf einem guten Weg", orakelte Gerhard Harmeling vom Mainzer Verkehrsministerium. Details nannte er nicht. Grundsätzlich jedoch sehe es "gut aus für die Region Trier" in Sachen Verkehrsprojekte.
Könnte die vom VTU-Vorsitzenden Frank Natus geforderte Kontinuität in den Bemühungen zur Bewältigung der Verkehrsprobleme Realität werden? Jedenfalls trug die Diskussionsveranstaltung dazu bei, die Zweifel zu verringern. Mehrere in der Vergangenheit bereits totgesagte Projekte stehen wieder auf der Tagesordnung und rangieren im 2016 beschlossenen Bundesverkehrswegeplan ganz oben unter "vordringlicher Bedarf" (der TV berichtete). Hinzu kommt der Koalitionsvertrag der rot-gelb-grünen Landesregierung, der ausdrücklich "die Entwicklung eines gemeinsamen regionalen Verkehrskonzepts für den Raum Trier" vorsieht.
Fast parallel zum Forum hat Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) via Internet seine Prioritäten verkündet. Demnach soll für die B 51-Westumfahrung Trier (eine sechs Kilometer lange Verbindung von Konz über eine neue Brücke und den "Moselaufstieg" zwischen Zewen und Igel zur A 64) 2018 die Planung beginnen. Geschätzte Projektkosten: 60,1 Millionen Euro. 2019/20 könnte laut der Wissing-Liste die Planung für die Ayler Umgehung (2,3 Kilometer lang; Kosten, 19,3 Millionen Euro) starten.
Für die Planung jeweils zuständig ist der Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM), auf den wohl auch, wenn dieses Vorhaben mal an der Reihe ist, die Federführung beim Bau der Ortsumgehung Zewen (1,2 Kilometer, 28,6 Millionen Euro) zukommt. Triers Baudezernent Andreas Ludwig jedenfalls lehnte eine mögliche Planung durch eigenes Personal dankend ab: "Dazu fehlen uns die Leute." Ludwig benötigte übrigens für die vier Kilometer lange Strecke vom Rathaus zum IHK Tagungszentrum geschlagene 25 Minuten - ein weiterer Beleg für die Verkehrsprobleme in der City. Dass er den Wagen und nicht "wie sonst meistens das Rad" genommen habe, entschuldigte der CDU-Politiker mit einem Anschlusstermin in größerer Entfernung.
Ein Argument, das Velo-Verfechter Ole Seidel gelten ließ: Grundsätzlich aber seien die Straßen zu voll von Autos, deren Fahrer die geringen Entfernungen ebenso gut zu Fuß oder per Rad zurücklegen könnten. Den Stadtbus könne er nur bedingt als Alternative empfehlen, weil die Tarifgestaltung und Zoneneinteilung kontraproduktiv sei: "Ein Ticket für die Strecke von der IHK zum Rathaus kostet 2,80 Euro. Macht hin und zurück 5,60 Euro. Was soll daran attraktiv sein?"
Baudezernent Ludwig verteidigte die städtische Verkehrspolitik der "vielen kleinen Schritte". Für ganz große Würfe wie etwa die Tie ferlegung der Moseluferstrecke in den Damm hinein fehle angesichts 700 Millionen Euro Schulden das Geld. Dafür versprach Ludwig aber unter großem Gelächter und Beifall der rund 70 Veranstaltungsbesucher: "Ich komme zwar aus Idar-Oberstein, aber ich beabsichtige keine Überbauung der Mosel."
Getreu dem Motto "Wo ein politischer Wille, da wird auch realisiert" versprach HWK-Geschäftsführer Matthias Schwalbach auch im Namen von IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer, der das Forum eröffnet hatte, die Kammern würden weiter Druck machen. Das gelte auch in Sachen Bahn. Trier ohne umsteigefreien Anschluss an den Fernverkehr - "Das kann es doch nicht sein!"Extra: DAS FORUM UND SEINE PROTAGONISTEN


Das Forum "Verkehr im Raum Trier 2025 - Chancen, Perspektiven, Herausforderungen" war eine Gemeinschaftsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK), der Vereinigung Trierer Unternehmen (VTU) sowie der Initiative Region Trier (IRT). Es diskutierten: Gerhard Harmeling (Vize-Abteilungsleiter Verkehr und Straßenbau im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz), Andreas Ludwig (Baudezernent Trier), Karl-Heinz Frieden (Bürgermeister Verbandsgemeinde und Stadt Konz), Frank Natus (VTU-Vorsitzender), Ole Seidel (stellvertretender Vorsitzender des Medien- und IT-Netzwerks Trier-Luxemburg). Moderation: Thomas Vatheuer.

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