Freizeit-Paradies am Sauerstrand

Rund fünf Millionen Euro sind in den vergangenen fünf Jahren in die sportliche und touristische Infrastruktur von Rosport (Luxemburg) und Ralingen investiert worden. Die Europäische Union hat die Projekte an der Sauer großzügig gefördert.

Ralingen/Rosport. Minister zeigen sich erst am 18. September, dem offiziellen Einweihungstermin für den zweiten Bauabschnitt des Sport-, Kultur- und Freizeitzentrums Ralingen-Rosport (ISKFZ). Kommunalpolitiker und Vertreter der am Bau beteiligten Firmen hatten bereits jetzt Gelegenheit, das millionenschwere deutsch-luxemburgische Gemeinschaftsprojekt zu begutachten. Eingeladen zum Besichtigungstermin hatten die Vorsitzenden des ISKFZ-Zweckverbandes, der Ralinger Ortsbürgermeister Oswald Disch und sein Rosporter Kollege Romain Osweiler.

Rund zwei Millionen Euro sind innerhalb weniger Monate am Sauerufer verbaut worden, davon der Großteil (1,5 Millionen Euro) auf luxemburgischer Seite. Auf dem Rosporter Campingplatz wurden die Sanitäranlagen erneuert und ein öffentliches Freibad (acht mal 18 Meter) gebaut, was allerdings noch geschlossen ist. Unweit davon entstanden ein Abenteuerspielplatz und ein Musikpavillon.

In der deutschen Gemeinde Ralingen, die nur einen Katzensprung entfernt am anderen Sauerufer liegt, wurde rund eine halbe Million Euro in die Anschaffung neuer Sanitär-Kabinen für den Campingplatz investiert (der TV berichtete).

Lag der Schwerpunkt im zweiten ISKFZ-Bauabschnitt im Großherzogtum, so war in Abschnitt eins das Gros der Mittel auf die deutsche Seite geflossen: 3,3 Millionen Euro waren in den Bau von Kunstrasen-Sportplätzen und Sportplatzgebäude in Ralingen und Godendorf gesteckt worden. Weil Infrastruktur und Tourismus in der Grenzregion profitieren, erkannte die Europäische Union (EU) die Förderwürdigkeit an: Knapp zwei Millionen Euro schoss Brüssel aus Interreg-IV-Mitteln zu, keine schlechte Quote bei Gesamtausgaben von fünf Millionen Euro in den Bauabschnitten I und II. "Einer dritten Phase steht nichts in den Füßen, aber zunächst lassen wir es einmal gut sein", sagte der Rosporter Gemeindechef Romain Osweiler, als sich die Besuchergruppe nach dem Rundgang in brütender Hitze mit kühlen Getränken am Musikpavillon erfrischte. Der Pavillon bestand am Sonntag seine Feuertaufe bei einem Musikfest übrigens glänzend. Der benachbarte Abenteuerspielplatz sei für Kinder und Jugendliche ein Paradies, meinten die Besichtigungsteilnehmer unisono. Mit Spielhäuschen, Rutschen, Schaukeln, Relax-Liegen und einer Wasser-Spiellandschaft ist der Platz ideal für Familien, besonders - aber nicht nur - an schönen Sommertagen.

Brücken zu schlagen, das wird demnächst für die Bewohner und Camper beider Flussseiten wesentlich einfacher, denn das Sauer-Stauwehr soll begehbar gemacht werden. Damit gibt es eine Alternative zur Straßenbrücke. Wenn es die Ralinger also demnächst zum "Europa-Spielplatz", wie er offiziell heißt, zieht, wenn sie einem Konzert am Musikpavillon beiwohnen wollen oder einfach nur Abkühlung im Rosporter Camping-Schwimmbad suchen, dann können sie das gleich mit einer Rundwanderung an den Sauergestaden verknüpfen.

Apropos Abkühlung: Auf Ralinger Seite macht man sich angesichts der wegen neuer Kläranlagen im Oberlauf stetig zunehmenden Wasserqualität der Sauer Hoffnungen auf Realisierung eines Fluss-Schwimmbads. Dies wäre eine ideale Ergänzung zum Freibad und zum Wassersport auf Rosporter Seite, meint Ortsbürgermeister Disch - und möglicherweise ein Projekt für einen ISKFZ-Bauabschnitt Nummer drei.

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