Fremde Kultur, fremdes Essen und chaotischer Straßenverkehr

Elisa Limbacher und Andreas Lehrfeld studieren an der Universität Trier im Hauptfach Sinologie. Das kommende Jahr studieren sie in China, an der Universität von Triers Partnerstadt in Xiamen.

 Noch informieren sich Andreas Lehrfeld und Elisa Limbacher auf dem Trierer Hauptmarkt über China und die Universität Xiamen. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Noch informieren sich Andreas Lehrfeld und Elisa Limbacher auf dem Trierer Hauptmarkt über China und die Universität Xiamen. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Trier. Ihre Wohnung ist aufgelöst. Ihre Koffer sind gepackt. Und ihre Studienunterlagen für die Universität Xiamen endlich eingetroffen.

Zusammen gehen Elisa Limbacher und Andreas Lehrfeld für ein Jahr an die Universität Xiamen. Beide studieren im sechsten Semester Sinologie. "Wir wollen unsere Sprachkenntnisse vertiefen und die chinesische Kultur kennenlernen", sagt Limbacher über ihre Motivation, zum Studium nach Südwestchina zu gehen.

Vorher war allerdings noch viel zu organisieren: "Mit unserer Planung für das Studienjahr an der Universität Xiamen haben wir vor gut einem Jahr angefangen", erzählt sie. "Das war ein regelrechter Formularkrieg", ergänzt ihr Freund Andreas. Beispielsweise sei das Bewerbungsverfahren für die Studienplätze kurzfristig vom chinesischen Konfuziusinstitut von Papier auf ein Online-Bewerbungsverfahren umgestellt worden.

Aber nicht nur die chinesischen Behörden forderten immer wieder neue Unterlagen an. "Auch mein Antrag auf Auslands-BAföG war ein Hindernislauf", berichtet Elisa. Bevor über ihren Antrag entschieden worden sei, hätten noch lange Zeit Unterlagen der Universität aus Xiamen gefehlt.

"Mich hat immer die Schönheit der chinesischen Schriftzeichen fasziniert", erzählt die in Frankfurt Aufgewachsene. Die fremde und unbekannte Kultur hätte sie angezogen. Andreas Lehrfeld nennt noch einen anderen Grund, warum er Chinesisch studiert: "Bereits auf dem Gymnasium in Aschaffenburg habe ich eine Chinesisch-AG besucht und von einer Mitschülerin die Sprache unterrichtet bekommen." In einem Punkt sind sich beide einig: "China ist ein wachsender Markt und die Berufsaussichten für Sinologen sind gut."

Beide reisen morgen zum ersten Mal nach China. Sie sind gespannt: "Natürlich haben uns Freunde erzählt, was uns in Xiamen erwartet", erzählt Elisa. "Wir werden uns zwar das Studentenwohnheim mal anschauen. Aber wahrscheinlich suchen wir uns in Xiamen eine eigene Wohnung." Die Studentenwohnheime seien nach Geschlechtern getrennt; in der Regel schliefen zwei Studenten in einem Zimmer. "Einen privaten Rückzugsraum werden wir aber wahrscheinlich doch mal brauchen", meint sie.

"Wie sie das Abenteuer Alltag anfangs meistern wollen?" Andreas' Antwort: "Ich weiß es noch nicht." Auf dem Programm stünden zunächst die Wohnungssuche, das Herantasten an das Essen oder der in China chaotische Straßenverkehr. "Aber man hat im Kopf natürlich auch einen Haufen Vorurteile", relativiert Elisa die anfänglichen Herausforderungen.

"Natürlich hoffen wir, dass wir mit Chinesen Freundschaften schließen", sagen beide gemeinsam. Die Neugierde ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Immer wieder schauen sie in ihre Reiseunterlagen. Sie können es kaum abwarten, in das Flugzeug nach Peking zu steigen. Von dort aus machen sie sich dann auf ihre Endeckungsreise nach Xiamen - und wollen den TV-Lesern immer mal wieder über ihre Erlebnisse berichten.

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