Freud' und Leid unter Nachbarn

Besuch von Innenminister Karl Peter Bruch erhielten die Gemeinden Riol und Bekond. In Riol stand das Großprojekt "Freizeitsee" im Vordergrund. Die Bekonder präsentierten dem Gast aus Mainz anschließend ihre neue Sportanlage, die größtenteils ein Produkt ehrenamtlicher Eigenleistung ist.

Riol/Bekond. (kat/f.k.) Angenehm war der kulinarische Auftakt, den Minister Bruch in Form eines moseltypischen Gerichts im Weingut von Helmut und Gisela Schmitt serviert bekam. Weniger angenehm schmeckte jedoch der Nachschlag, den Ortsbürgermeister und CDU-Landtagsabgeordneter Arnold Schmitt anschließend servieren musste. Gemeint ist das Großprojekt "Freizeitsee Riol". See-Projekt wird zum "Härtefall"

Bekanntlich hatte massiver Mineralbeton, der 2006 unerwartet auf dem Grund des Sees gefunden wurde, das Projekt erheblich behindert (der TV berichtete). Dem Partnerschaftsprojekt von der Gemeinde und dem Investor, der Becker Freizeitsee GmbH, haben sich im wörtlichen Sinne Steine in den Weg gelegt. Die Folge sind erhebliche Finanzierungsprobleme für Investor Günter Becker. Und die Gemeindekasse ist leer. "Wir sind mit unserem Latein am Ende. Es ist manchmal schon furchtbar", erklärte Ortsbürgermeister Schmitt. Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt fügte hinzu: "Wir können es uns nicht leisten, dieses Konzept nicht zu Ende zu führen."Unterstützung durch das Land in Aussicht

Bruch kündigte Unterstützung von Seiten des Landes an: "Das ist ein Riesenprojekt. Wir müssen nun auf Chefebene sehen, wie wir das gemeinsam steuern und fördern können."Während der anschließenden Präsentation des Dorfes durch den Landschaftsplaner Egbert Sonntag konnte sich der Minister ein Bild von der Dorfentwicklung machen. "Riol hat mit Recht den Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft' gewonnen", lobte Bruch. Auch Bürgermeister Berthold Biwer, sein Beigeordneter Erich Bales, SPD-Landtagsabgeordneter Manfred Nink sowie Rioler Gemeinderatsmitglieder hatten den Besuch aus Mainz während seines vierstündigen Aufenthalts an der Mosel begleitet. Die nächste Station des Ministerbesuchs war die Ortsgemeinde Bekond, wo Bruch und die weiteren Gäste von Ortsbürgermeister Paul Reh begrüßt wurden. Im Mittelpunkt stand dort der fast fertige neue Sportplatz, dessen Bau und Finanzierung die Gemeinde, der Sportverein und der Förderverein zu einem großen Teil im Alleingang "gestemmt" haben. SV-Vorsitzender Josef Pelzer und Vorsitzender Kaspar Portz vom Förderverein verdeutlichten das Bekonder Engagement anhand von Zahlen. So haben die beiden Vereine zusammen mit der Ortsgemeinde rund 276 000 Euro an Barmitteln und Eigenleistungen aufgebracht, um den zuletzt völlig abgenutzten alten Tennenplatz in eine moderne Sportanlage zu verwandeln. Noch nicht besichtigen konnte der Minister den geplanten Kunstrasen. Dieser "Traum in Grün" lässt sich erst bei entsprechender Witterung verlegen. Mit einem erfreulichen Mitbringsel konterte der Gast aus Mainz - er überreichte an Ortsbürgermeister Reh den Bewilligungsbescheid über die erste Teilzahlung in Höhe von 100 000 Euro. Beeindruckendes Engagement

In seinem Grußwort zeigte sich Minister Bruch äußerst beeindruckt von dem starken Engagement der Bekonder: "Hier in Bekond ist mit hohem ehrenamtlichen Einsatz ein gewaltiges Projekt verwirklicht worden." Eine Leistung, die ihm Respekt abverlange.

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