Freude oder Frust: Erste Reaktionen der Eltern

Trier · Die Eltern der Grundschule Martin jubeln, in Kürenz und Quint ist man dagegen äußerst sauer und enttäuscht: erste Reaktionen auf den gemeinsamen Antrag der Fraktionen zum Schulentwicklungsplan der Stadt Trier.

Trier. "Ich bin so froh und dankbar. Dieser Beschluss ist der Beweis dafür, dass es sich lohnt, einen langem Atem zu haben." Claudia Thome-Fürstenberg ist die Elternsprecherin der Martin-Grundschule in Trier-Nord und hat in der Tat Grund zur Freude: Der gemeinsame Antrag der CDU, SPD, FDP und der Grünen sagt klar aus, dass Martin weiter bestehen wird. Der Stadtvorstand hatte dagegen vor knapp vier Wochen beschlossen und verkündet, dass die Schule ab dem Schuljahr 2014/2015 keine neuen Schüler mehr aufnehmen soll (der TV berichtete mehrmals). "Es ist uns offenbar gelungen, mit stichhaltigen Argumenten an die Vernunft der Politiker im Stadtrat zu appellieren", sagt Thome-Fürstenberg.
Tanja Wilhelm, Elternsprecherin der Grundschule Kürenz, hat dagegen keinen Grund, den Antrag der Fraktionen mit Euphorie aufzunehmen. Denn ihre Schule kommt im Antragstext nicht vor. Das bedeutet, dass die Ratsmehrheit die vom Stadtvorstand beschlossene Schließung der Grundschule Kürenz billigend in Kauf nimmt. "Wir sehen uns als Bauernopfer", sagt Wilhelm. "Unsere Schule müsste nicht saniert werden, die Bausubstanz ist super." Die Elternsprecherin hält weiterhin nichts von einer Integration in die zwei Kilometer entfernte Ambrosius-Grundschule. "Ich sage es noch mal, auch wenn es viele nicht gerne hören: Das ist nun mal ein Brennpunkt und ein verrufenes Viertel."
Die Grundschulen Quint und St. Peter Ehrang sollen an einem neuen Standort zusammengeführt werden - so steht es im Antrag der Fraktionen. Das soll entweder in einem Neubau in der Nähe des Marienkrankenhauses oder in bestehenden Räumen am Mäusheckerweg geschehen. "Das geht gar nicht", betont Astrid Nicolic, stellvertretende Elternsprecherin der Grundschule Quint. "Ein Neubau wäre doch viel zu teuer. Aber immerhin haben die Politiker mittlerweile verstanden, dass die Grundschule Ehrang gar nicht genug Platz hätte, um die Schüler aus Quint aufzunehmen. Das hat lange gedauert." Der Rat soll sich bis Ende des Jahres für eine der beiden Varianten entscheiden, legt der Antrag fest. jp

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