Freunde an guten und an schlechten Tagen

Sie sind Freunde seit einem Vierteljahrhundert. Die deutsch-amerikanische Gesellschaft (DAG) feierte in der Orangerie im Nells Park ihren 25. Geburtstag. 80 Gäste beider Nationen gratulierten dem Geburtstagskind.

 Gespräche unter Freunden: Die Gründungsmitglieder der deutsch-amerikanischen Gesellschaft Kurt Düwell, Kathi Peters (von links) und Betty Dorsey-Prechtl (rechts) sowie Vizepräsident Christoph Heinemann unterhalten sich mit Colonel Jodi Tooke (Zweite von rechts) über das Leben der Amerikaner in Deutschland. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Gespräche unter Freunden: Die Gründungsmitglieder der deutsch-amerikanischen Gesellschaft Kurt Düwell, Kathi Peters (von links) und Betty Dorsey-Prechtl (rechts) sowie Vizepräsident Christoph Heinemann unterhalten sich mit Colonel Jodi Tooke (Zweite von rechts) über das Leben der Amerikaner in Deutschland. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) Bei Gerd Hurm hat die deutsch-amerikanische Freundschaft Früchte getragen. 1984 sei er als Student in North Carolina gewesen. "Ich habe erfahren, wie wichtig Kulturaustausch und Gastfreundschaft sind", sagt der Literaturprofessor und Leiter des Trierer Centrums für Amerikastudien (TCAS) an der Universität Trier. "Das, was die DAG praktiziert, das hat mich geprägt." 1984 - das war das Jahr, in dem Hurms Vorgänger Jörg Hasler die DAG mitgegründet hat. "Die beidseitigen Beziehungen standen damals nicht zum Allerbesten", sagt Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Kurt Düwell. "Wir mussten etwas tun, damit das transatlantische Verhältnis besser wird. Das scheint mir gelungen." Der 72-Jährige hat die Notwendigkeit gerade in Trier gesehen, "weil wir Spangdahlem vor der Tür haben und die Amerikaner als Wirtschaftsfaktor nicht vergessen durften". Und so brachte und bringt der Verein mit Vorträgen, Konzerten und weiteren Veranstaltungen die amerikanische Kultur an die Mosel. 25 Jahre - so lange wie die Gesellschaft besteht - lebt Betty Dorsey-Prechtl in Trier. Als sie ein Stipendium in Mainz bekam, habe ihre Mutter gefragt: "Warum willst du zum Studieren nach Deutschland?" Denn die Deutschen seien in den USA nicht beliebt gewesen, umgekehrt hätten viele Deutsche die Amerikaner nicht gemocht so kurz nach dem Vietnamkrieg. Damals wurde über sie gesagt: "Sie ist Amerikanerin, aber sie ist okay!" Heute werde sie als Mensch unter Menschen akzeptiert - mit ein Verdienst der DAG, wie die 64-Jährige meint. Auch für Oberbürgermeister Klaus Jensen ist es wichtig, den Menschen zu sehen. "Deshalb bin ich froh, dass wir so viele Partnerstädte haben. Denn jede Begegnung ist eine Bereicherung. Nur wenn wir uns begegnen, können wir Vorurteile abbauen und gemeinsam etwas entwickeln." Mark Biedlingmaier von der amerikanischen Botschaft in Luxemburg ergänzt, "wir wollen Freunde in guten wie in schlechten Zeiten sein", und überreicht Vizepräsident Christoph Heinemann die Medaille "200 Jahre Weißes Haus". Dass die Gesellschaft noch heute aktuell ist, bestätigt Colonel Jodi Tooke aus Spangdahlem. Viele Soldaten würden zwar in den Housings der Base wohnen, aber auch in 200 Gemeinden der Region und in Trier. Ein Trip in die Stadt sei Bestandteil der Eingewöhnungsphase. "Unsere Soldaten lernen, sich hier zurechtzufinden. "Dass sie mit uns unsere Feiertage feiern, zeigt: Wir haben mehr gemeinsam als uns trennt."

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