Freundlich, menschlich, vorbildlich

Trier · Was haben ein Busfahrer, eine Angestellte bei der Post, die Chefin einer Bäckerei, eine Schülerin, der Geschäftsführer eines Zentrums für Schwule und Lesben und ein Mann von der Trierer Nothilfe gemeinsam? Die Antwort: Sie sind Menschen, die durch ihr Handeln im Alltag ihre Mitmenschen bewegen. Deshalb wurde das Sextett mit dem Move-Award ausgezeichnet, den die Trierer Vereine Palais und Nestwärme erstmals verliehen haben.

 Einer von sechs Preisträgern beim Move-Award: Detlef Sibernik bewegt Menschen im doppelten Sinne. Der Busfahrer wird für seine Freundlichkeit augezeichnet, die er tagtäglich in seinem Beruf beweist. Moderatorin Kay-Sölve Richter interviewt den Trierer. TV-Foto: Lisa Bergmann

Einer von sechs Preisträgern beim Move-Award: Detlef Sibernik bewegt Menschen im doppelten Sinne. Der Busfahrer wird für seine Freundlichkeit augezeichnet, die er tagtäglich in seinem Beruf beweist. Moderatorin Kay-Sölve Richter interviewt den Trierer. TV-Foto: Lisa Bergmann

Trier. Léa Linsters Fröhlichkeit ist ansteckend. Die Starköchin sorgt für Erheiterung unter den Galagästen, als sie sagt: "Ihr Bürgermeister ist wirklich zauberhaft" und dafür von Klaus Jensen spontan umarmt wird. Linster hält die Laudatio für Margret Frankreiter, eine von sechs Preisträgern des ersten Move Awards. Seit Juni dieses Jahres konnten die Trierer Menschen für den Preis vorschlagen, die ihre Mitmenschen bewegen.
Werte wie Respekt, Achtsamkeit und Wertschätzung von Mitmenschen sollen mit dem Preis sichtbar gemacht werden und so Vorbildcharakter bekommen. Aus allen eingesandten Vorschlägen wählte eine Jury aus Mitgliedern des Palais- und des Nestwärme-Vereins sowie Medienvertreter vier Preisträger aus.
Zwei weitere Preise vergaben die Initiatoren Palais und Nestwärme selbst. Die Idee zum Award entstand im Rahmen der Arbeit in den Vereinen Palais und Nestwärme: "Wir erleben jeden Tag Menschen, die etwas bewegen. Das begeistert uns seit Jahren", sagt Petra Moske, Gründerin und erste Vorsitzende von Nestwärme.
Für die künstlerische Gestaltung der Awards war die Trierer Schmuckdesignerin Elena Villa zuständig.

Der TV stellt die einzelnen Preisträger und ihre Verdienste vor:
Margret Frankreiter:
Sie leitet eine Bäckereifiliale in Longuich. Nominiert wurde sie von einer Kundin für ihre Herzlichkeit und Fröhlichkeit. Auch nach einem schweren Schicksalsschlag behielt sie ihren Optimismus bei. "Man darf sich das positive Denken von nichts nehmen lassen", sagt Frankreiter.
Roswitha Kilb-Schmidt: "Sie bügelt so manche Sorgenfalte aus dem Gesicht ihrer Kunden", sagt Laudatorin Monika Lutz über die Angestellte einer Postfiliale. Kilb-Schmidt verrichte nicht nur Dienst nach Vorschrift, sondern setze sich gerade für Ältere und Beeinträchtigte besonders ein.
Detlef Sibernik: Viele Trierer kennen ihn, den wahrscheinlich freundlichsten Busfahrer der Stadt. Bekannt ist er vor allem für seine Durchsagen, die schon so manchem Fahrgast ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Dafür wurde Sibernik gleich mehrfach nominiert. "Ich bin stolz, diesen Beruf auszuüben", sagt er.
Christina Breit: Die 13-Jährige erhielt den Schülerpreis. Ausgewählt wurde sie, weil sie sich in ihrer Klasse besonders engagiert. Sie vermittelt bei Streitigkeiten und hat immer ein offenes Ohr für ihre Mitschüler. Besondere Überraschung für den Jupiter Jones Fan: Im November darf sie ein Konzert der Band besuchen und die Musiker backstage besuchen.
Alexander Rollinger: Der Geschäftsführer des schwul-lesbischen Zentrums Schmit-Z erhielt den von der Nestwärme ausgelobten Preis. Seit 20 Jahren trägt er mit seiner Arbeit dazu bei, dass sich Schwule und Lesben selbstbewusst in die Gesellschaft integrieren können. "Es ist nicht wichtig, wen wir lieben, sondern dass wir lieben", sagt er.
Friedhelm Biesdorf: Seit 25 Jahren engagiert sich Biesdorf in der von ihm mitgegründeten Trierer Nothilfe. Schnell und unkonventionell hilft er mit seinem Verein, wenn Menschen in Not geraten. Dafür zeichnete ihn der Palais-Verein aus. Besonders wichtig ist ihm die Kinder- und Jugendarbeit.
"Da gibt es großen Bedarf in der Region", sagt Biesdorf.

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