Freundschaft legt den Grundstein für Vereinigung

Aus einem Freundeskreis von Franzosen und Deutschen ist vor 60 Jahren die Europa-Union Trier hervorgegangen. In einer Feierstunde im Trierer Rathaus diskutierten die Mitglieder der Vereinigung, ob die Europäische Union eine Großmacht sei.

 Fachsimpelte über Europa: Der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz der Europa-Union: Sigmar Schmidt. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Fachsimpelte über Europa: Der Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz der Europa-Union: Sigmar Schmidt. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Trier. (itz) "Bis heute besteht zwischen der Deutsch-Französischen Gesellschaft Trier und uns eine enge Zusammenarbeit", erzählt Werner Lorig, Vorsitzender der Europa-Union in Trier. "Wir sind überkonfessionell und überparteilich", erklärt er. Seit ihrer Gründung habe die Europa-Union in Trier viel Unterstützung erfahren; auch von politischen Mandatsträgern. Etwa von der Trierer Bürgermeistern, die die Europa-Union stets förderten. "Trier war Jahrhunderte lang von Krieg und Feindschaft geprägt", resümiert dann auch Oberbürgermeister Klaus Jensen. "Auch dank der Mutigen in der Europa-Union ist die Vision eines friedlichen Europas zwischenzeitlich Realität geworden."

"Die Fahrt über Ländergrenzen ohne Grenzkontrollen oder auch das gemeinsame Zahlungsmittel Euro sind für uns inzwischen selbstverständlich", ergänzt der Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, Günter Schartz.

In seinem Festvortrag erörterte der Vorsitzende des Landesverbandes der Europa-Union Rheinland-Pfalz Sigmar Schmidt, ob Europa eine Großmacht sei. Zwar verneint er die Frage, aber: "Europa übt Macht aus." So gebe es in der EU eine eigene Militärstruktur; sie leiste weltweit den höchsten Beitrag an Entwicklungshilfe und der Euro sei die zweitstärkste Währung der Welt. "Für viele Staaten der Erde ist die EU ein attraktives Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell."

Schmidt kommt zu dem Schluss, dass eine verbesserte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Außenpolitik fehle. "Nur wenn die Mitgliedstaaten einen Teil ihrer Souveränität an die EU übertragen, kann die EU ihren Einfluss als globaler Spieler weiter erhöhen."

Die Europa-Union wurde kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1946 gegründet. Vier Jahre später, wurde der Kreisverband in Trier von Deutschen und Franzosen gemeinsam ins Leben gerufen.

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