Protest Schüler-Demos in Trier: Fridays for Future und verärgerte Schüler fordern zum Handeln auf

Trier · Klimaaktivisten und unzufriedene Schüler forderten am Freitag dazu auf, bei der anstehenden Landtagswahl klimaschutzorientiert zu wählen und kritisierten die Qualität des Unterrichts unter Corona-Bedingungen.

 Die Demonstranten von Fridays for Future zeichnen ihre Forderungen mit Kreide auf den Domfreihof.

Die Demonstranten von Fridays for Future zeichnen ihre Forderungen mit Kreide auf den Domfreihof.

Foto: TV/Nils Strassel

Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz am 14. März stehen kurz bevor. Anlass für Schüler aus Trier, am Freitag im Namen der Klima­streik-Bewegung Fridays for Future zu einer Demo um 12 Uhr am Domfreihof einzuladen. Hierbei kritisierten sie anhaltende Missstände und riefen dazu auf, klimaschutzorientiert zu wählen. Dabei waren sie nicht alleine. Am Trierer Dom war auch Erwachsene zugegen.

Insgesamt nahmen etwa 70 Klimaschutz-Interessierte an der Demo teil. Henry Hofmann, Mitorganisator und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums, sagt im Gespräch mit dem TV, dass seine Erwartungen damit trotz des schlechten Wetters sogar übertroffen wurden. Der Kaseler schätzt, dass er mittlerweile rund 20 Demonstrationen mitveranstaltet hat. Die anstehende Landtagswahl sei laut Hofmann der Hauptgrund für den Demo-Termin. Fridays for Future fordere von allen Parteien, die Ziele des Pariser Klima-Übereinkommens einzuhalten und darüber hinaus radikal zu fördern.

In Zusammenarbeit mit den Scientists for Future hätten sie vor der Demo auch die Vereinbarkeit dieser Ziele mit den Wahlprogrammen der Parteien überprüft und finden, dass die Durchsetzung der Ziele in jedem Fall möglich sei.

Neben mehreren Redebeiträgen wurden alle Teilnehmenden dazu eingeladen, Protestnachrichten und Bilder mit Kreide auf den Boden zu zeichnen. Bunte Windräder, Blumen und Sätze wie „Eco not Ego“ oder „Mach den Mund auf!“ zierten danach den Vorplatz des Doms. Wie die Organisatoren verlangten, wurden die geltenden Abstandsregelungen während der gesamten Demonstration eingehalten.

Am Nachmittag um 14.30 Uhr startete die zweite Schülerdemo des Tages an der Porta Nigra. Diese fand im Zuge des bundesweiten Aktionstages des Bündnisses „#FürGerechteBildung“ statt, das sich für sicheren und gerechten Unterricht auch während der Corona-Pandemie einsetzt. In zehn Städten in ganz Deutschland demonstrierten Schüler gegen unzureichende Vorbereitung auf den in den Grundschulen in Rheinland-Pfalz bereits zurückgekehrten Präsenzunterricht und die mangelhafte Qualität des Fernunterrichts des vergangenen Jahres.

Jens Seyfahrt, Pressesprecher des Bündnisses, findet, dass Gelder besser verteilt werden könnten: „Während Milliarden für große Unternehmen in die Hand genommen werden, bleibt es in der Bildung bei Kleckerbeträgen.“ Der 14-jährige Tim Kettenhofen, der die Schüler-Demo in Trier veranstaltete, teilt diese Meinung und fordert, dass Klassen zur Sicherheit weniger Schüler haben und mit Lüftungsanlagen ausgestattet werden sollen. Außerdem sollen Lehrkräfte bessere Unterstützung beim Fernunterricht erhalten, da nach Meinung von Tim Kettenhofen viele von der Situation überfordert sind: „Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, im vergangenen Jahr weniger gelernt zu haben. Das kann so nicht weitergehen.“

 Vor der Porta demonstrieren Schüler für bessere Schutzmaßnehmen beim Präsenzunterricht und eine höhere Qualität des Fernunterrichts.

Vor der Porta demonstrieren Schüler für bessere Schutzmaßnehmen beim Präsenzunterricht und eine höhere Qualität des Fernunterrichts.

Foto: TV/Nils Strassel

Vermutlich aufgrund der Wetterverhältnisse hielt sich die Resonanz auf die Für-gerechte-Bildung-Demo in Grenzen. Die Gruppe zog mit etwa zehn Teilnehmern von der Porta über den Hauptmarkt an der Basilika vorbei zum Kornmarkt, um ihre Forderungen zu präsentieren.

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