Friedliche Invasion bei Nachbarn und Freunden

Der vierte Tag der Luxemburger in Trier ist der bislang erfolgreichste gewesen: Tausende Gäste aus dem Großherzogtum bevölkerten am Samstag die Fußgängerzone. Dort wurde ein kulinarisches und kulturelles Rahmenprogramm geboten.

 Hat viel Spaß in Trier: Marie-Paule Peiffer (links) aus Kalborn/Luxemburg. Wie sie besuchen viele ihrer Landsleute den vierten „Tag der Luxemburger“. TV-Foto: Roland Morgen

Hat viel Spaß in Trier: Marie-Paule Peiffer (links) aus Kalborn/Luxemburg. Wie sie besuchen viele ihrer Landsleute den vierten „Tag der Luxemburger“. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Seit 2006 organisiert die City-Initiative jährlich den Tag der Luxemburger. Der wirft trotzdem noch Missverständnisse auf. "Sie haben ja gar keinen luxemburgischen Wein", maulte eine Frau am Stand des Olewiger Guts "von Nell" auf dem Hauptmarkt. Abgesehen davon, dass zehn Meter weiter Winzer Benoit Kox aus Remich seine Produkte anbot, war der Dame die Intention offenbar nicht klar. Der Tag der Luxemburger ist keine Werbeschau des Großherzogtums, sondern eine ganztägige Aktion mit Beiträgen von dies und jenseits der Staatengrenze, mit der sich die City-Initiative bei den Kunden aus Luxemburg bedanken und Wertschätzung zum Ausdruck bringen will. Deren Anteil am Trierer Einzelhandels-Umsatz (2008: rund eine Milliarde Euro) beträgt stattliche 15 Prozent.

Auf der anderen Seite von Obermosel und Sauer kommt der Dankeschön-Tag gut an. Die Ehepaare Mehlen und Urbing aus Manternach sind zwar öfter in Trier ("sehr angenehme und schöne Stadt"), hatten aber am Samstag ihre Luxemburger-Tag-Premiere: "Wir haben in unserer Zeitung davon erfahren und finden, das ist eine sehr freundliche Geste", betont Chantal Urbing

Marie-Paule Peiffer (49) aus Kalborn hat es 2008 so gut gefallen, dass sie diesmal ihre Mitmusiker vom MV Heinerscheid dazu animiert hat, den Jahresausflug nach Trier zu machen. Ihr Fazit am frühen Abend: "Tolle Aktion, schönes Erlebnis." Auch Nicht-Luxemburger haben ihr Erfolgserlebnis, so wie Susanne Beck (45) und Tochter Annika (13). Sie suchen ein Geburtstagsgeschenk für den (Groß-)Vater und werden am Stand von Roland Weichenhain aus Zerf fündig, der selbstgebrannte Schnäpse und Liköre anbietet.

"Wird sind sehr zufrieden. Der vierte Tag der Luxemburger ist noch besser angekommen als seine Vorgänger", bilanziert City-Initiative-Chefin Karin Kaltenkirchen (39). Auch Schirmherr Franz-Peter Basten (64), Honorarkonsul des Großherzogtums Luxemburg, zeigte sich sehr angetan von der Resonanz und der guten Stimmung: "Wir reden hier nicht nur von Europa - wir leben Europa." Rund 20 000 Euro hatte sich die City-Initiative die Organisation und das Programm des Luxemburger-Tags kosten lassen und erstmals auf zwei großen Altstadt-Plätzen Bühnen aufgebaut. Zudem boten zahlreiche Geschäfte und Läden eigene Aktionen an.

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