Frisch frisierte Kühe

Bitburg · Beim German Masters Sale in der Bitburger Auktionshalle werden Rinder aus ganz Europa versteigert. Einer der Favoriten ist Giuliana.

 Jungzüchter Nici Nosbisch ist gespannt auf die Auktion. TV-Foto: Uwe Hentschel

Jungzüchter Nici Nosbisch ist gespannt auf die Auktion. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Bitburg Auf Menschen, die nicht vom Fach sind, wirkt das, was im Hochglanzkatalog der Auktion über Giuliana steht, womöglich etwas verstörend. "Eine einmalige Gelegenheit", heißt es dort. "Die erste Live Tochter auf einer Auktion weltweit, aus der heißesten Schaukuh der Welt: Galys-Vray." Der Name in Großbuchstaben und dahinter gleich drei Ausrufezeichen. Das drei Monate alte Holstein-Rind scheint also etwas Besonderes zu sein."Es ist das erste Kalb überhaupt, das vom amtierenden Europa-Champion angeboten wird", sagt Nici Nosbisch. Der Holstein-Züchter aus Niederweis organisiert gemeinsam mit der Rinder-Union West und dem niederländischen, ebenfalls auf Züchtung spezialisierten Unternehmen Eurogenes bereits zum vierten Mal den German Masters Sale.
Die Veranstaltung in der Bitburger Auktionshalle, die um 11 Uhr startet und für jeden geöffnet ist, ist die europaweit größte Auktion dieser Art. Bei der Premiere vor drei Jahren waren 88 Rinder angemeldet. In diesem Jahr sind es bereits 174. Und laut Nosbisch könnten es sogar noch mehr sein. "Wir hatten diesmal über 300 Anmeldungen", sagt der Landwirt, der quer durch Europa gereist ist, um sich die Tiere vorher anzuschauen. "Unser Ziel ist, nur die Tiere anzubieten, die wir auch selbst kaufen würden", erklärt der Jungzüchter. Aus diesem Grund würden sämtliche Tiere vorher begutachtet. "Wenn nicht von mir, dann von einem Kollegen vor Ort, auf den ich mich verlassen kann", sagt Nosbisch. Schließlich kommen die Tiere nicht nur aus Deutschland und dem benachbarten Luxemburg, sondern auch aus Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Schottland, Italien und der Schweiz. Preislich ist laut dem Veranstalter für jeden etwas dabei. Ab 1500 Euro aufwärts, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Das teuerste Tier, das im vergangenen Jahr versteigert wurde, hat für 39 000 Euro den Besitzer gewechselt. Bei der Premiere in 2014 wurden sogar für ein Rind 84 000 Euro gezahlt.
Versteigert werden sowohl Zucht- als auch Schautiere. Und sowohl in der einen als auch in der anderen Kategorie wird nichts dem Zufall überlassen. So werden die bereits Anfang der Woche angelieferten Tiere Tag und Nacht von einem Team aus insgesamt 30 Mitarbeitern betreut. Für ihren Einsatz in der Auktion werden die Kühe gewaschen und geschoren. Und jeder Kuhfladen, der in dem weichen Bett aus Holzspänen und Stroh landet, wird umgehend entfernt. Damit ja kein Tier dreckig wird. Auf der Weide stört es weder Landwirt noch Kuh, wenn am Gesäß oder Schwanz getrocknete Ausscheidung klebt. Beim German Masters Sale wäre das undenkbar.

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