Frischluft, Freelatics, neue Toiletten und Brücken: An der Uni Trier wird gebaut

Trier · Nach 30 Jahren müssen wichtige Gebäude der Universität saniert werden. Umfassend investiert wird aber auch in die Erweiterung des Sportbereichs. Vor allem Outdoor-Sportarten werden dabei bedacht.

 Rohre sind schon zu sehen. Im Park beim Geozentrum auf dem Petrsiberg soll der neue Ansaugturm für die Frischluft im Gbäude entstehen.

Rohre sind schon zu sehen. Im Park beim Geozentrum auf dem Petrsiberg soll der neue Ansaugturm für die Frischluft im Gbäude entstehen.

Foto: Rainer Neubert
 Das neue toilettengebäude für den erweiterten Freisportbereich ist bereits fertig. Ganz in der Nähe sollen Möglichkeiten für Beachvolleyball, Freelatics und Boule entstehen.

Das neue toilettengebäude für den erweiterten Freisportbereich ist bereits fertig. Ganz in der Nähe sollen Möglichkeiten für Beachvolleyball, Freelatics und Boule entstehen.

Foto: Rainer Neubert
 Im Dornröschenschlaf. Diese nicht genutzten Tennisplätze an der Uni Trier sollen zu Beachvolleyballfeldern umgebaut werden.

Im Dornröschenschlaf. Diese nicht genutzten Tennisplätze an der Uni Trier sollen zu Beachvolleyballfeldern umgebaut werden.

Foto: Rainer Neubert

Wann waren Sie zuletzt auf dem Unicampus? Wer diese Frage nicht beantworten kann, sollte bei Gelgenheit den Weg auf den Petrisberg nehmen. Denn auf den Höhen über Trier stehen nicht nur Hochhäuser der Lehre und Forschung. Das weitläufige Gelände bietet als "Campus im Grünen" auch viele Plätze und Möglichkeiten zum Verweilen und für sportliche Aktivitäten. "Wir sind vom Bund der Landschaftsarchitekten als einer von 100 besonderen Orten in Deutschland ausgezeichnet worden", freut sich Unipräsident Michael Jäckel.

Doch nach drei Jahrzehnten sind nicht nur einige Gebäude und Fußgängerbrücken sanierungsbedürftig. Auch das große Sportareal ist in die Jahre gekommen. Der Uni-Campus verwandelt sich deshalb in der vorlesungsfreien Zeit in eine Großbaustelle mit vielen Einzelmaßnahmen. Mit Vizekanzler Thomas Künzel hat der Trierische Volksfreund über die Einzelmaßnahmen gesprochen.

Unisport Angebote für mehr als 40 Sportarten und über 100 angeleitete Sportstunden pro Woche bietet der Unisport den Studierenden und Gästen der Hochschule. Statistisch erfasst sind dabei nur die Teilnahmezahlen für die Kurse, das Fitnessstudio und Tennis. 30?000 Teilnahmen in den Wintersemestern und 27?000 im Sommer sprechen allerdings dafür, dass in der warmen Jahrezeit deutlich mehr im Freien passiert.

"Wir werden das Angebot für Outdoor-Sportarten vergrößern", verspricht Thomas Künzel. Mehrere hundertausend Euro würden dafür in den kommenden Monaten investiert. Sichtbarstes Zeichen dafür ist der Neubau des Toilettengebäudes oberhalb der Tennisplätze, an dem derzeit gearbeitet wird. Da der Tennisboom nachgelassen hat und nicht mehr alle Plätze für den Spielbetrieb benötigt werden, ist auf einem der Felder bereits ein Fußball-Kleinspielfeld entstanden. Daneben soll schon bald eine Stangenkonstruktion für den neuen Freelatics-Bereich stehen, an denen muskelaufbauende Übungen möglich sind. Auch ein Bouleplatz steht auf dem Bauprogramm.

Künzel: "Wenn alles nach Plan läuft, werden wir außerdem zwei bereits jetzt nicht genutzte Tennisplätze zu Beachvolleyballfeldern umbauen." Zudem soll der große Tennenplatz halbiert und ein Teil als Spielwiese für Sportarten wie Frisbee und Lacrosse hergerichtet werden. All diese neuen und etablierten Freiluftangebote werden räumlich umrahmt von dem knapp 1000 Meter langen und auch von vielen Freizeitsportlern genutzten Unilaufpfad umschlossen. "Zu den Öffnungszeiten können die Toiletten und der Freelaticsbereich natürlich auch von denen genutzt werden", sagt Vizekanzler Künzel.

Bibliothek Das größte Einzelprojekt für den Herbst ist die Erweiterung der Uni-Bibliothek. Knapp zwei Millionen Euro hat das Land für eine neue Etage auf dem Gebäude bereits genehmigt. Elf Gruppenarbeitsräume und ein Großraum mit bis zu 80 Arbeitspätzen, offene und geschlossene Lernkabinen sollen moderne Formen des Lernens ermöglichen (der TV berichtete). Kostenloses und schnelles Internetnutzung wird wie auf dem gesamten Campus zur Verfügung stehn. "Die Planung läuft auf Hochtouren", sagt Künzel. Ende 2018 soll alles fertig sein. Das gilt auch für die Relaxzone, also den Bereich, in dem die Bibliotheksnutzer sich entspannen und stärken können. Dafür werden Tische, Barhocker und Sitzecken einladen. Für Getränke und Snacks sollen Automaten aufgestellt werden.

Brücken Eine Besonderheit der Universität Trier sind die vielen Brücken, die den gut 13?000 Studierenden und 1000 Beschäftigten schnelle Wege zwischen den Gebäuden erschließen. Künzel: "Wir müssen vier Brücken in nächster Zeit sanieren, wobei wir mit der zwischen der bereits neu gestalteten Forumsplatte zur Bibliothek beginnen werden. Dabei wollen wir die Barrierefreiheit verbessern und in der Nähe des Haupteingangs der Bibliothek einen neuen Lift bauen." Danach kommen die Doppelbrücke zwischen A/B- und C-Gebäude und die Brücke zur Bushaltestelle in der Kohlenstraße an die Reihe.

Wasser und Toiletten Nach 30 Jahren Dauernutzung müssen in den älteren Gebäuden auf die Versorgungsleitungen und Toiletten erneuert werden. Wie groß derAufwand dafür ist, hat sich in den vergangenen zwei Jahren bereits bei der Sanierung im blauen Hauptgebäude (A/B) und bei der Uni-Mensa gezeigt. Nun steht das große, graue C-Gebäude an. Toilettencontainer als Übergangslösung sind mit einem Schwerlastkran bereits aufgestellt worden. Die Abbrucharbeiten im Gebäude sollen bis zum Beginn des Wintersemesters abgeschlossen sein.

Lüftungsanlagen Eine neue Lüftungsanlage für die Toiletten wird auf dem Dach des C-Gebäudes installiert. Wesentlich komplizierter ist allerdings die neue Be- und Entlüftung des etwa 500 Meter vom Hauptcampus entfernten Geozentrums auf dem Petrisberg. Weil es dort bei sommerlichem Wetter immer wieder Klagen wegen schlechter Luft gab, die krank mache, soll das Gebäude des ehemaligen französischen Militärhospitals eine komplett neue Be- und Entlüftung erhalten. Die Arbeiten für den neuen Ansaugturm für die Frischluftzufuhr haben bereits begonnen. Weil die besondere Situation der Labore die Sache kompliziert macht und zudem an dem vermutlich zwei Millionen teuren Projekt neben dem Landesbetrieb LBB (Eigentümer) und der Universität (Mieter) auch das Finanziministerium, der Tüv und andere Instituitionen beteiligt sind, ist die Planung kompliziert.

"Wir wären gerne schneller, was aber leider nicht möglich ist", sagt dazu Thomas Künzel. Aber zumindest zeige das im Herbst 2016 eingebaute Provisorium Wirkung. "Wir hatten in diesem Frühjahr und Sommer nur wenige Klagen." Wer dennoch körperliche Probleme bekomme, dürfe dank Sondererlaubnis von Zuhause arbeiten.

Vielleicht hilft dann aber auch ein Spaziergang durch den Landschaftspark der Universität zu den idyllischen Weihern auf dem Campus. Zahlreiche Kunstwerke, Liegebänke und gemütliche Sitzmöglichkeiten laden dort ein, nicht nur Studenten und Beschäftigte der Uni Trier.

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