Frohe Botschaft mit bitterem Beigeschmack

Wenn die Witterung mitspielt, soll die B 422 zwischen Kordel und Welschbillig spätestens am Dienstag wieder frei befahrbar sein. Das teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit. Die Kordeler Geschäftswelt erlitt seit Ausbaubeginn im Februar durch die Vollsperrung erhebliche Umsatzeinbußen. Insbesondere Kunden aus der Südeifel waren abgeschnitten.

Kordel/Welschbillig. Einen Monat vor Weihnachten kommt eine "frohe Botschaft" aus dem Hause LBM: Auf der Bundesstraße 422 sollen spätestens am Dienstag, 2. Dezember, wieder die Fahrzeuge rollen - sofern das Wetter mitspielt. Seit Februar war die knapp sechs Kilometer lange Waldstrecke zwischen Kordel und Welschbillig unter Vollsperrung ausgebaut worden. Die Kosten sind mit 2,6 Millionen Euro veranschlagt. Nicht nur der Straßenbelag und die Bankette sind erneuert worden, auch acht Bauwerke - sechs Stützwände und zwei Wasserdurchlässe - wurden saniert. Wie der LBM weiter mitteilt, soll am Montag die Baustellen-Beschilderung abgebaut werden. Wenn die letzten Schutzplanken montiert sind und die Fahrbahnmarkierung aufgebracht ist, können die Kraftfahrer endlich Besitz von der neuen Straße ergreifen.

Damit endet für die Kordeler Geschäftswelt eine harte Zeit, denn über die B 422 kamen viele Kunden aus dem Raum Welschbillig-Ittel-Hofweiler zum Einkaufen nach Kordel. "Die haben uns das Jahr ganz schön verhagelt", meint Elmar Endres aus "Elmar's Metzgerei". Mindestens 30 Kunden habe man täglich durch die Sperrung weniger gehabt; die müsse man sich nun wieder "erkämpfen". "Ich habe Umsatzeinbußen von 30 bis 40 Prozent", sagt Richard Schmitz, Inhaber des Geschenkladens mit Post- und Lotto-Service. Eigentlich hatte er vor, die Straßeneröffnung mit einem kleinen Fest in seinem Laden zu feiern, doch diese Idee hat er wieder verworfen: "Ich habe mich geärgert, weil es nicht recht voran gegangen ist. An manchen Tagen haben die nur mit drei Leuten gearbeitet." Kunde Fred Formolo aus Kordel hat während der Bauzeit schlechte Erfahrungen mit der Umleitungsstrecke nach Butz-weiler, der L 43, gemacht. "Es ist kaum Platz für den Begegnungsverkehr da, und dann fahren manche auch noch wie die Säue, besonders LKW-Fahrer."

Umleitungs-Strecke soll jetzt ausgebaut werden



Ihm sei ein Außenspiegel abgefahren worden, berichtet Ingolf Wilhelm. Den Schaden von 260 Euro bekam er nicht ersetzt, weil der Verursacher flüchtete. Wilhelm beklagt die "schlechte Planung" der Straßensanierung und die unzureichende Beschilderung. Als am Dienstag die K 21 von Möhn nach Kordel für die Auftragung der Straßen-Deckschicht gesperrt war, seien etliche Autofahrer mangels Beschilderung im Ort bis vor die Baustelle gefahren und hätten dann erbost gewendet, weil nur über Butzweiler in Richtung Welschbillig gefahren werden konnte. Das L 43-Teilstück, das in den vergangenen Monaten als Umleitung diente, soll übrigens nach Abschluss der Arbeiten an der B 422 ebenfalls saniert werden.

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