Führungswechsel in der Zivildienstschule

Bei einer Feierstunde ist Klaus Schmitt ins Amt als Leiter der Zivildienstschule Trier eingeführt worden. Die Einrichtung bereitet pro Jahr 3000 bis 4000 Zivildienstleistende aus mehreren Bundesländern auf ihre Tätigkeit vor.

 Klaus Schmitt (Zweiter von rechts) mit (von links) Eckard Reichelt, Edith Kürten, Helga Roesgen und Doris Vellmann. TV-Foto: Gianna Niewel

Klaus Schmitt (Zweiter von rechts) mit (von links) Eckard Reichelt, Edith Kürten, Helga Roesgen und Doris Vellmann. TV-Foto: Gianna Niewel

Trier. "Zugegeben, auf Ihr neues Arbeitszimmer kann man neidisch sein", gesteht Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für den Zivildienst, nachdem sie Klaus Schmitt in sein Amt als neuen Leiter der Trierer Zivildienstschule offiziell in sein Amt eingeführt hat. Ob Schmitt allerdings wirklich dazu kommen wird, den Blick auf Trier aus dem Büro in der Villa Reverchon (Römerstraße) zu genießen, ist fraglich. Denn ab sofort ist er für rund 3000 bis 4000 Zivildienstleistende pro Jahr verantwortlich, die zur Vorbereitung in das ehrwürdige Gebäude kommen.

Politik, Pflege und soziale Kompetenzen



"Zivildienst ist in erster Linie Lerndienst", erklärt Schmitt. Die Herausforderungen seien in erster Linie das Erlernen praktischer Arbeit sowie das Hereinwachsen in die Gesellschaft. So ist die Trierer Schule als eine von 17 bundesweit eine Anlaufstelle für junge Männer aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem westlichen Nordrhein-Westfalen. "Zu den selten angebotenen Zertifizierungslehrgängen kommen die Schüler aus ganz Deutschland", fügt der neue Leiter hinzu. Die Schüler nehmen gruppenweise an einwöchigen Lehrgängen zu dienstellen-spezifischen Themen teil. Hierbei, so betont Schmitt, werde speziell Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse des Zivildienstleistenden gelegt: Von der Einführung ins Pflege- und Betreuungswesen über Seminare zur politischen Bildung bis hin zu Veranstaltungen zur Stärkung sozialer Kompetenzen ist für jeden was dabei. Nach diesem Ausbildungsabschnitt werden die jungen Erwachsenen in die Dienststellen wie Krankenhäuser, Pflegestationen, Altenheime und ambulante Dienste entlassen.

Schmitt war seit September 1989 stellvertretender Schulleiter an der Zivildienstschule Trier und hat so ihre gesamte Entwicklung begleitet: "Das Schiff ,Zivildienst' bedeutet viel Arbeit und nur wenige Plätze auf dem Sonnendeck." Zur aktuellen Diskussion über die mögliche Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes wollte er sich nicht äußern.

Die Gegenwart sieht er jedenfalls positiv: "Ich beginne meine Arbeit mit Freude." Grund für diesen Optimismus sei unter anderem die gute Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt, die die Zivildienstleistenden während ihres Aufenthalts in Trier versorgt, sowie die erfolgreiche Arbeit, die bisher in Trier geleistet worden sei.

Nennenswert sei hier unter anderem das sogenannte Trie rer Modell: Die Zivildienstleistenden können sich aus einer breiten Palette gezielt Module aussuchen, die für ihre tatsächlichen Aufgaben Sinn machen.

Das Modell ermöglicht den Lernenden sowohl inhaltliche als auch zeitliche Flexibilität während ihrer Lehrgänge: "Den Gewinn, den die Jugendlichen aus den Seminaren ziehen, loben sie auch im Nachhinein immer wieder."

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