Radsport Für die Deutschland-Tour sperrt Trier  100 Straßen

Trier · Mit dem Daun-Ride am morgigen Sonntag beginnt die Warmlaufphase für die Deutschland-Tour Ende August. Die Stadt Trier bereitet schon jetzt die notwendigen massiven Sperrungen vor.

 Der deutsche Straßenradmeister Pascal Ackermann, der Eifeler Radprofi Johannes Fröhlinger sowie Carina Zenz und Jannik Schabio vom RV Schwalbe Trier gehörten zu den Fahrern, die am Dienstag, die zweite Etappe der Deutschland-Tour von Bonn nach Trier abfuhren. Fotos: Björn Pazen

Der deutsche Straßenradmeister Pascal Ackermann, der Eifeler Radprofi Johannes Fröhlinger sowie Carina Zenz und Jannik Schabio vom RV Schwalbe Trier gehörten zu den Fahrern, die am Dienstag, die zweite Etappe der Deutschland-Tour von Bonn nach Trier abfuhren. Fotos: Björn Pazen

Foto: TV/Björn Pazen

Profisport gibt es nicht umsonst, weder für Zuschauer noch für Veranstalter oder die Orte, die als Gastgeber von einem Großereignis mit Weltklassesportlern profitieren. So musste auch die Stadt Trier ihr Ticket bezahlen, um zum Etappenort der Deutschland-Tour zu werden. Das mit hochkarätigen Profis besetzte Vier-Tage-Rennen führt am Freitag und Samstag, 24. und 25. August, von Bonn über Trier ins saarländische Merzig (der TV berichtete mehrmals).

Das Eintrittsgeld Die gute Nachricht: Die arme und hoch verschuldete Stadt Trier musste das teure Ticket nicht selbst finanzieren. Die Zahlung der notwendigen Summe an den Veranstalter – die Amaury Sport Organisation (A.S.O.) und ihr deutsches Tochterunternehmen, die Gesellschaft zur Förderung des Radsports – übernahmen Sponsoren, hier vor allem die Sparkasse Trier, und Stiftungen.

Das Ticket für den Etappenort Trier  soll 240 000 Euro kosten. Die Stadt Trier nimmt dazu Stellung. „Da es sich hier um einen Vertrag mit einem privaten Partner handelt, nennen wir grundsätzlich keine konkreten Zahlen“, sagt Stadt-Sprecher Michael Schmitz. „Doch 240 000 Euro waren es für uns nicht, allenfalls die Hälfte. Allerdings netto.“

Das würde bedeuten, die Summe für die Stadt Trier lag bei 120 000 Euro plus 19 Prozent Mehrwertsteuer – insgesamt 142 800 Euro. „Der Haushalt der Stadt Trier wird durch diese Summe nicht belastet“, betont Schmitz. Auch der Landkreis Trier-Saarburg gehört zu den Gastgebern der Tour, wenn auch nicht so intensiv wie die Stadt Trier. Die Strecke führt durch die Verbandsgemeinden Schweich, Ruwer, Hermeskeil, Konz und Saarburg.

Übrigens: Im Saarland — auch die Stadt Merzig ist ein Etappenort — springt die Landesregierung ein. Klaus Bouillon, saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport, hat bestätigt, sein Ministerium zahle den Ticketpreis von 120 000 Euro plus Mehrwertsteuer an den Veranstalter. Bouillon war in den vergangenen Jahren auch eine treibende Kraft beim 2017 vollzogenen Wechsel der Rallye-WM von der Region Trier ins Saarland.

Die weiteren Kosten Mit dem Eintrittsgeld ist es natürlich nicht getan. Die Stadt Trier braucht Menschen und Material, um den enormen Organisationsaufwand bewältigen zu können, auch wenn viele Freiwillige zu den Helfern gehören. Diese Leistungen der einzelnen Ämter werden sich im Haushalt niederschlagen. Noch ist unklar, welche Summe am Ende unterm Strich steht.

Die Warmlaufphase Die Deutschland-Tour selbst kommt erst in drei Wochen, aber bereits morgen werden viele Menschen in die Pedale treten. Der Daun-Ride steht an. Am Sonntag, 5. August,  um 11 Uhr starten zwei Gruppen von Radsportlern an der Porta Nigra in Trier, fahren nach Wittlich und von dort aus weiter in die Eifel nach Daun.

Zu den Organisatoren gehören der Radsportverein RV Schwalbe und der Radsportbezirk Trier. Jannik Schabio ist der Geschäftsführer des RV Schwalbe. „Es haben sich insgesamt 80 Teilnehmer aus Trier angemeldet“, sagt er am Freitag. Dazu kommen 60 Radler aus Koblenz. Generell sei die Deutschland-Tour eine hervorragende Werbung für den Radsport in der Region.

Der Daun-Ride ist kein Wettkampf, betont Maylin Müllers, die Projektleiterin Deutschland-Tour der Stadt Trier. Die Freude am Radsport stehe im Vordergrund. Für Fans und Interessierte ist der Daun-Ride eine Chance, schon mal in Rennstimmung zu kommen.

Die Sperrungen Die Bewohner und Besucher der Stadt Trier kennen es schon von der Rallye-WM. Wenn Straßen zu Rennstrecken werden, drohen Sperrungen und Einschränkungen. Schon jetzt hängen in der Innenstadt in einzelnen Straßen Plakate, die auf diese Sperrungen am 24. und 25. August hinweisen.

Die Liste aller Straßen, die während dieser beiden Tage zeitweise gesperrt werden, ist extrem lang. Unsere Übersicht umfasst deshalb nicht jede einzelne betroffene Straße, sondern fasst Routen zusammen. Eine genaue und aktualisierte Übersicht bietet die Stadt Trier unter www.trier.de/deutschlandtour.

Freitag, 24. August Am stärksten betroffen sind der Trierer Norden und die Höhenstadtteile um den Petrisberg und die Uni. Von 5 bis 18 Uhr gesperrt sind die Straßen An der Feldport und  An der Hospitalsmühle, die Hochwaldstraße und die Karl-Grün-Straße, die Herzogenbuscher Straße sowie immer wieder für kurze Zeiträume der Verteilerring Nord.

Die Auswirkungen der Extrarunde durch Trier (siehe Grafik) zeigen sich im weiteren Tagesverlauf. Von 14.45 bis 15.30 Uhr gesperrt ist der Weg in die Höhenstadtteile, betroffen sind beispielsweise die Straßen Am Trimmelter Hof, Am Weidengraben sowie die Filscher Straße, die Gustav-Heinemann-Straße, die Kohlenstraße, die Tarforster Straße und der Universitätsring.

Von 14.45 bis 16 Uhr geht es zurück in den Norden Triers.  Die Liste der gesperrten Straßen reicht von der Avelsbacher Straße in Kürenz bis zur Paulinstraße und dem Wasserweg in Trier-Nord.

Samstag, 25. August Hier verlagert sich das Geschehen ins Trierer Zentrum. Von 8 bis 13.15 Uhr wird die Christophstraße gesperrt sein. Von 11.30 bis 12.10 Uhr erreicht die Welle der Sperrungen die Uferstraßen sowie Haupttrassen wie die Pellinger Straße, die Kaiserstraße, die Südallee und den Domfreihof. Das ist die so genannte neutralisierte Runde, in der es nicht um Zeiten und Punkte, sondern um die Nähe zu den Fans geht, bevor dann auf der Pellinger Straße der scharfe Start in Richtung Saarland folgt.

 Der deutsche Meister Pascal Ackermann, der Eifeler Radprofi Johannes Fröhlinger sowie Carina Zenz und Jannick Schabio vom RV Schwalbe Trier gehörten zu den Fahrern, die die Etappe von Bonn nach Trier getestet haben.

Der deutsche Meister Pascal Ackermann, der Eifeler Radprofi Johannes Fröhlinger sowie Carina Zenz und Jannick Schabio vom RV Schwalbe Trier gehörten zu den Fahrern, die die Etappe von Bonn nach Trier getestet haben.

Foto: TV/Björn Pazen

Die Stadt Trier weist darauf hin, dass sich alle Sperrzeiten noch ändern können, da sich diese Zeiten nach dem Rennverlauf richten.

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