Für Handball schlagen Herzen höher

BIEWER. Ungefähr jeder Vierte Biewerer ist Mitglied beim Sportverein TSG Biewer. Das liegt vor allem an der breiten Palette von Handball bis Boule, von Fußball bis Breitensport, die der Verein Sportbegeisterten bietet.

Sonntägliches Mittagessen bei irgendeiner sportbegeisterten Familie in Biewer vor rund 50 Jahren. Das Gesprächsthema: Handball. Der Gesprächsverlauf: frotzelnd, bissig, streitend. Denn der eine Sohn spielt beim TuS Biewer, der andere bei der DJK Biewer. Diese Zeiten sind lange vorbei. Sonntägliches Mittagessen bei irgendeiner sportbegeisterten Familie in Biewer heute. Das Gesprächsthema: immer noch Handball. Aber der Gesprächsverlauf ist friedlich. Denn TuS und DJK gibt es schon lange nicht mehr, stattdessen eine aus diesen beiden Vereinen hervorgegangene TSG Biewer - und die hat als Spielgemeinschaft mit dem benachbarten Pfalzel etliche Erfolge aufzuweisen. Insgesamt vier am Spielbetrieb teilnehmende Senioren-Mannschaften, in der jüngeren Vergangenheit zwei Regionalliga-Jahre, momentan starke Teams sowohl in der Ober- als auch in der Verbandsliga. Und der Nachwuchs kommt neuerdings auch nicht zu kurz. Erstens spielen in der "Ersten" viele junge Akteure, zweitens gibt es seit der laufenden Saison auch eine D-Jugend. Das Problem jedoch: "Die Kosten für die D-Jugend liegen höher als die für die zweite Mannschaft", erläutert der Vorsitzende Gerd Kirsch. Schuld daran haben die weiten Auswärtsfahrten, die D-Jugend-Trainer Christian Cartarius mit seinen Schützlingen auf sich nehmen muss - bis nach Idar-Oberstein oder Morbach geht es, weil in dieser Altersklasse in Trier kaum Mannschaften am Ligabetrieb teilnehmen. Doch für die Handballer sind nicht nur Tore und Punkte auf dem Hallenparkett wichtig - besondere Veranstaltungen wie das jährliche Feldhandball-Turnier oder die Kooperation mit der Grundschule Biewer sowie dem Friedrich-Spee-Gymnasium runden ihre Aktionen ab. So sehr die Handball-Abteilung als Herzstück des Vereins gilt, so umfangreich sind die Angebote, die darüber hinaus auf die Biewerer warten. Keins davon steht auf der Kippe, ganz im Gegenteil: Es kommen neue hinzu. Neben Fußball und Tischtennis, Breitensport- und Kindergruppen haben die TSGler seit zwei Jahren auch eine Boule-Abteilung eröffnet. Etliche dieser Gruppierungen nutzen für ihre Trainingseinheiten und/oder Spielaustragungen die zur Mehrzweckhalle ausgebaute Sporthalle, die in Biewer nur "Auf der Kipp" heißt. Doch für die Mitglieder des Vereins zählt nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch gesellschaftliches Engagement. "Es ist für uns selbstverständlich, dass wir uns bei der Kirmes oder an Fastnacht beteiligen", erklärt Kirsch, dem wegen der vielen verschiedenen Arbeitsfelder im Vorstand nahezu 20 Mitstreiter an der Seite stehen. Schließlich hält der Sportverein im Ortsleben eine tragende Rolle inne: Mit seinen rund 600 Mitgliedern ist er der größte von Biewer.

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