Für sieben Monate ans andere Ende der Stadt

TRIER. Ein "Ratio" schließt, ein anderer eröffnet: Von Anfang Februar bis zum Spätsommer bleibt das Warenhaus am Verteilerkreis geschlossen: Das Haus wird komplett umgebaut. Zur Überbrückung bezieht "Ratio" ein neues und kleineres Quartier in der Luxemburger Straße.

Trier durch die Windschutzscheibe betrachtet: Die letzten Meter Autobahn auf der A 602. Halblinks liegen St. Paulin, Innenstadt, Basilika, und rechts - noch vor der Mosel und den roten Sandsteinen - prangen fünf große rote Buchstaben: "Ratio". Das gehört seit der Eröffnung 1977 zum Erscheinungsbild in Trier. Auch am anderen Ende der Stadt gibt es seit einigen Tagen einen ähnlichen Anblick. In der Luxemburger Straße, direkt neben der Abzweigung nach Euren (Eisenbahnstraße), eröffnet am 6. Februar ein "Ratio"-Markt. Das verspricht die Werbung am Haus. Und sie wirft Fragen auf: Entsteht ein zweiter "Ratio"? Wird dort nur ein Teilsortiment verkauft? Macht der Verteilerkreis-Ratio dafür "dicht"? Karl-Josef van Kampen, Leiter der Ratio-Niederlassung in Trier, gibt Antworten. Die Eurener Variante dient der Gruppe aus Münster demnach als Ersatz, weil der Verteilerkreis-"Ratio" wegen eines Umbaus geschlossen wird. "Wir wollen auch während des Umbaus zeigen, dass wir in Trier noch im Geschäft sind", sagt van Kampen. Kündigungen von Mitarbeitern habe es nicht gegeben. Das Warenhaus in der Zurmaiener Straße entsteht praktisch an gleicher Stelle neu: "Es wird kürzer und breiter", kündigt van Kampen an: "Die Verkaufsfläche bleibt etwa gleich." Rund 15 Millionen Euro werde der Umbau kosten. Am 3. Februar schließt das Haus am Verteilerkreis. Drei Tage später ist in der Luxemburger Straße Eröffnung - auf deutlich kleinerer Verkaufsfläche. Das Warenhaus bleibt so lange geöffnet, bis der Umbau an der Zurmaiener Straße abgeschlossen ist. "Der Umbau wird rund sieben Monate dauern, plus/minus zwei Wochen", schätzt van Kampen, für den der Umbau des 1969 gebauten Hauses wichtig ist, um sich den "neuen Herausforderungen" zu stellen: "Gleichzeitig umzubauen und weiter zu verkaufen ging aber nicht. Deswegen ziehen wir vorübergehend um." Das neue Domizil stand zuletzt leer: Die Rewe-Gruppe hatte 1997 auf dem Gelände der früheren Bertard-Kaserne die 4600-Quadratmeter-Halle gebaut - ein Baumarkt sollte dort entstehen. Eröffnet wurde er nie. Wie das Gebäude nach der Zwischenmiete genutzt wird, ist noch unklar.

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