Fusionsangebot stößt auf offene Ohren

Alleine ist die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron auf Dauer nicht lebensfähig. Die Partnersuche hat begonnen. Drei Kommunen unterschiedlicher Prägung kommen dafür infrage.

Neumagen-Dhron. Es wäre sicher verfrüht zu sagen, dass die Nachbarkommunen der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron schon in den Startlöchern stehen, um eine Fusion einzugehen. Das Angebot, das Bürgermeisterin Christiane Horsch vor einem Monat machte und auch schon wiederholte (der TV berichtete mehrfach), stößt aber, wie nicht anders zu erwarten, auf offene Ohren.

Infrage für eine Fusion kommen nur drei Verbandsgemeinden: Bernkastel- Kues, Thalfang und Schweich.

"Wir werden Gespräche führen und sind dabei ganz offen und bereitwillig. Es sprechen vernünftige Gründe für eine Fusion", sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Klar ist: Mit 19 Ortsgemeinden, der Stadt Bernkastel-Kues und 24 000 Einwohnern wäre die VG Bernkastel-Kues der Seniorpartner einer möglichen neuen Kommune. "Damit könnten wir an der Mosel Fakten schaffen, an denen niemand vorbeikäme", sagt Hangert mit Blick auf die touristische Kompetenz. Auch für den Weinbau ergäben sich attraktive zusätzliche Perspektiven. "Man könnte etwas schaffen, was seinesgleichen sucht", glaubt er. Seine VG kann dabei aus einer Position der Stärke argumentieren, weil sie in ihrem Bestand nicht gefährdet ist.

Etwas anders sieht das in der VG Thalfang am Erbeskopf aus. Mit 8000 Einwohnern ist sie zwar größer als die VG Neumagen-Dhron (circa 6000), liegt aber auf Augenhöhe. Ein Unterschied neben der geografischen Struktur: In der Mosel-VG gibt es nur vier Ortsgemeinden, im Hunsrück sind es deren 21.

"Wir stellen uns der Diskussion und müssen mit Nachbarn über freiwillige Zusammenarbeit, in welcher Art auch immer, reden", sagt Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo. "Die VG Neumagen-Dhron ist dabei eine der ersten Adressen", fügt er an. Offizielle Gespräche werde es aber erst nach der Kommunalwahl im Juni 2009 geben, kündigt der Bürgermeister an.

"Auch wir sind offen für Gespräche", sagt Berthold Biwer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Schweich (16 Gemeinden, die Stadt Schweich, 26 000 Einwohner). Die Besonderheit: Die VG Schweich gehört zum Kreis Trier-Saarburg, die Nachbarkommune zum Kreis Bernkastel-Wittlich. Schweich könnte auch Partner einer einzelnen Gemeinde werden. In Frage käme in erster Linie Trittenheim, das vor der Kommunalreform zum Amt Klüsserath gehörte. Tendenzen in diese Richtung hat Ortsbürgermeister Helmut Ludwig bestätigt (der TV berichtete). "Wenn es Interesse gibt, werden wir uns nicht verschließen", sagt Biwer. Es komme aber auch darauf an, wie sich die Kreise zu der Thematik stellen. "Intern ist bei uns aber nicht sondiert worden", erläutert der Bürgermeister.

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