Fusionsentscheidung noch im Juli

Trier/Saarburg · Bei der Vertreterversammlung der Volksbank Trier war auch die angestrebte Hochzeit mit der Volksbank Hochwald-Saarburg und die mit ihr verbundenen Herausforderungen Thema. Die fusionierte Volksbank wäre die größte der Region.

Trier/Saarburg. Norbert Feder, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Trier, ist mit dem Geschäftsjahr 2013 des Kreditinstituts zufrieden. Trotz schwieriger Marktbedingungen hat die Genossenschaftsbank am Ende einen Gewinn von rund 2,5 Millionen Euro für das vergangene Jahr verbucht. Das war nicht die einzige Nachricht, die Feder in der Vertreterversammlung verkündete. Er informierte auch darüber, dass der Vorstand der Bank derzeit strategische Gespräche mit den Vorstandskollegen der Volksbank Hochwald-Saarburg (Jahresgewinn für 2013: 795 000 Euro) führe (der TV berichtete). "Das Ziel dieser Sondierung ist das Verschmelzen beider Kreditinstitute zu einer Bank", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Noch in diesem Monat soll eine entsprechende Absichtserklärung von beiden Vorständen unterschrieben werden. Dabei sei eine der Herausforderungen die räumliche Ausdehnung, die es zu überbrücken gilt.
Nach einer Fusion zu einer Volksbank Trier gäbe es 40 Filialen zwischen Wincheringen und Hermeskeil, Hetzerath und Freudenburg. Zusammen betreuen beide Institute dann etwa 79 000 Kunden. Aktuell haben die Trierer Genossen 23 Bankfilialen, die Saarburger 17. Vom Hauptsitz in der Herzogenbuscher Straße in Trier aus werden etwa 52 500 Kunden betreut. Die Volksbank Hochwald-Saarburg kommt auf rund 26 500 Kunden.
Zusammen kommen im Jahr 2013 beide Volksbanken auf eine Bilanzsumme von knapp 1,2 Milliarden Euro (VB Trier: 807 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 6,5 Prozent, VB Hochwald-Saarburg: 385 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 7,1 Prozent).
Aus dem Zusammenschluss ginge die größte Volksbank der Region hervor. Er würde die bislang im Ranking der Genossenschaftsbanken führende Volksbank Hunsrück-Nahe, die eine Bilanzsumme von 1,1 Milliarden Euro ausweist, auf den zweiten Platz verdrängen. Im Vergleich mit den Sparkassen der Region käme das neu zu gründende Institut auf Platz sechs, hinter den Sparkassen Trier, Mittelmosel, Merzig-Wadern sowie den Kreissparkassen Bitburg-Prüm und Birkenfeld.
Auf Bundesebene stünde die Genossenschaftsbank auf Rang 140. Nach der Fusion beschäftigt die neue Bank 315 Mitarbeiter (VB Trier bisher: 207 Mitarbeiter, VB Hochwald-Saarburg: 108). "Zu fusionsbedingten Kündigungen wird es nicht kommen", sagt Norbert Friedrich, Vorstandsmitglied der Volksbank Trier. Im Gegenteil: Die Arbeitsplatzsicherheit ist - laut Friedrich - höher und die Karrieremöglichkeiten für die Angestellten würden sich verbessern. Um weiterhin regional schlagkräftig zu sein, sollen in Trier, Schweich, Hermeskeil und Saarburg dezentrale Einheiten verbleiben, die eigenständige Entscheidungen für den jeweiligen Geschäftsbereich treffen werden.Extra

Die Vertreter der Volksbank Trier haben Norbert Feder, Robert Reis und Karl-Heinz Schneider wieder in den Aufsichtsrat des Kreditinstituts gewählt. Mit 70 Jahren ist Siegfried Schneider altersbedingt nach 45 Jahren aus dem Gremium ausgeschieden. Für seine Leistung erhielt er vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband die goldene Ehrennadel. Anstelle von Siegfried Schneider ist von der Vertreterversammlung Hanns Rendenbach in den Aufsichtsrat berufen worden. Rendenbach ist Geschäftsführer der Lederfabrik Rendenbach sowie Vizepräsident der Indus trie- und Handelskammer Trier. itz

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