Ganz entspannt in die heiße Sessionsphase

Trier · So entspannt hat man die Vormänner der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) seit Jahren nicht mehr im Januar erlebt. Der Grund: ausnahmsweise einmal gute Aussichten auf eine stressfreie heiße Sessionsphase.

 Der Kaiser und die Prinzessin: Motto- und Sessionsorden 2017 der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) und Soloregentin Tanja I. vom Eiscafé Calchera. TV-Foto: Roland Morgen

Der Kaiser und die Prinzessin: Motto- und Sessionsorden 2017 der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) und Soloregentin Tanja I. vom Eiscafé Calchera. TV-Foto: Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier. ATK - das stand in den letzten Jahren oft nicht allein für Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval, sondern auch für Pleiten, Pech und Pennen. Da wurde ausgerechnet die Saisoneröffnung 2011 statt am 11. 11. einen Tag später gefeiert. Da überlagerten Alkoholexzesse Weiberfastnacht 2012, mit der Folge, dass die Fetten Donnerstage der beiden nächsten Jahre alkoholfrei oder im "Narrenkäfig" gefeiert werden mussten. 2016 wurde sturmwarnungsbedingt der Rosenmontagszug abgeblasen - am Nachholtermin (Samstagabend) goss es wie aus Kübeln. Und am vergangenen Samstag ging erstmals in ihrer 23-jährigen Geschichte eine Kaiser-Augustus-Ordensverleihung ohne ursprünglich vorgesehenen Preisträger über die Bühne der Europahalle.
Lob für Sicherheitskonzept


Doch weil für die erkrankte Verona Pooth ultrakurzfristig der für 2018 grob ins Auge gefasste Florian König einsprang und seine Sache außerordentlich gut machte, gab es doch noch ein fulminantes Happy End (der TV berichtete).
Positiver Nebeneffekt für die ATK-Spitze: "Wir können jetzt ganz entspannt die restliche Session auf uns zukommen lassen", sagte Präsident Andreas Peters beim Neujahrs- und Ordensempfang der ATK im Kasino Kornmarkt. Da schon klar ist, dass Verona Pooth 2018 die begehrte Auszeichnung erhalten wird, bleibt Peters und Vize Stefan Feltes für dieses Jahr die Kandidatensuche und das Leisten von Überzeugungsarbeit erspart.
Die große Entspanntheit, die der Narrenvorstand aktuell ausstrahlt, hat noch weitere Gründe. Mit Stadt und Polizei ist man sich über die Rahmenbedingungen der Weiberfastnachtsfete (23. Februar, Hauptmarkt) und des Rosenmontagszugs (27. Februar) einig. Alles bleibt wie 2016. Beim offiziellen Start in den Straßenkarneval wird auf dem Hauptmarkt die Feierzone, in der die ATK verantwortlich ist, mit Kreidemarkierungen auf dem Boden und Flatterband gekennzeichnet - von Absperrungen ("Narrenkäfig") keine Spur mehr.
Bürgermeisterin und Interims-Ordnungsdezernentin Angelika Birk bestätigte am Rande des Empfangs, dass das von der ATK vorgelegte Sicherheitskonzept "absolut konsensfähig" für die Behörden und die Zusammenarbeit "sehr gut und vertrauensvoll" sei.
Peters bedankte sich ausgiebig für die "in den letzten beiden Jahren konstruktiven und zielführenden Gespräche". Dank galt auch dem eigenen Team, in dem es einige personelle Veränderungen gegeben hat. So ist jetzt Thomas Knopp über seine Funktion als Organisationsteam-Chef hinaus auch Leiter des Rosenmontagszugs; Uli Krugmann ist als Geschäftsführer und Konstantin Rohr als Sicherheitsbeauftragter dazugekommen. Mit so einer, wie man auf Neudeutsch sagen dürfe, "geilen Truppe" mache die ehrenamtliche Arbeit in der Dachorganisation von Karnevalsvereinen aus Trier und dem Umland "riesigen Spaß", versicherte Vize Feltes.
Apropos Umland: Nach TV-Informationen könnte das Trierer Prinzenpaar , das 2018 die Nachfolge der frisch inthronisierten Soloregentin Tanja Wilke-Oberbillig antritt, erstmals nicht von einem Stadtverein kommen. ATK-Chef Peters hält sich bedeckt, bestätigt aber, dass eine Bewerbung "aus dem Umland" vorliege. Die Entscheidung treffe das ATK-Präsidium, in dem alle 17 Mitgliedsvereine vertreten sind, nach Aschermittwoch.Extra

Beim Neujahrs- und Ordensempfang der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) wurde reichlich Edelmetall unters närrische Volks gebracht. So erhielt jeder der mehr als 150 geladenen Gäste den Sessionsorden der Dachorganisation der Trierer Karnevalsvereine. Zusätzlich vergeben wurden der ATK-Verdienstorden an Elmar Güth (Karnevalsprinz 2016) und seinen Hofstaat und Thomas Neises, Schirmherr des witterungsbedingt zunächst abgeblasenen und dann auf den folgenden Samstag verlegten Rosenmontagszug. Den Verdienstorden der Stadtgarde Augusta Treve rorum überreichte Kommandant Wolfgang Heles an Frank Punessen (langjähriges Mitglied im Musik- und im Tanzkorps) und Tim Schilling (von Kindesbeinen an Gardemitglied und Tänzer). Peter Pries (Präsident) und Doris Köhl (Vizepräsidentin) des Landesverband Rhein-Mosel-Lahn (RML) im Bund Deutscher Karneval (BDK) ehrten Thomas Knopp (Leiter ATK-Orga-Team und künftiger Rosenmontagszugchef) und Tanja Peters (leidensfähige Gattin des stark beanspruchten ATK-Präsidenten). Einen "Präsidenten-Sonderorden" erhielt Anne Knopp, die Peter Pries nach dessen schmerzhaftem Sturz beim ATK-Ordensempfang 2016 als Ersthelferin versorgt und sich damit "als edle Menschenfreundin um die Pflege, Bewahrung und Erhaltung des närrischen Brauchtums verdient gemacht" habe. rm.

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