Ganz praktisch, ohne Karneval

Ich freu' mich ja so richtig über den warmen Winter. Ich hol' mir an den Händen keine Blasen und Schwielen vom Schneeschippen. Meine Bärbel hat kein Argument, um sich einen neuen Wintermantel zu kaufen.

Und die Heizung muss erst abends angestellt werden - was ja ganz schön viel Geld spart. Heizöl ist schließlich so teuer geworden, als sprudelte es nicht aus der Erde, sondern müsste in der Apotheke unter strengen Sicherheitsvorschriften zusammen gerührt werden. Aber für die nächsten Tage haben die Wetterfrösche auf zwei Beinen ja kältere Temperaturen angesagt. Vielleicht bleibt der Winter uns dafür dann wieder um so länger erhalten. Wie im letzten Jahr, als Anfang März Millijuuuunen Schneeflocken Trier ins Chaos stürzten. Vielleicht sollte man auf das ganze Klima-Verschiebungs-Gedöns ja ganz praktisch reagieren und Weihnachten auf den 24. Februar verschieben. Dann gäbe es vielleicht mal wieder Schnee statt frühlingshafter Temperaturen zum Fest. Die Adventszeit müsste natürlich weiter im Dezember beginnen - dann wäre endlich mal ausreichend Zeit, um alle Geschenke rechtzeitig vor Heiligabend einkaufen zu können. Der Trubel auf dem Weihnachtsmarkt - der drei Monate statt vier Wochen dauern würde - wäre weniger und man liefe nicht Gefahr, sich die neue Winterjacke im Gedränge mit überschwappendem rotem, heißem Kirschsaft zu versauen. Aber die ganze Sache hätte noch einen viel größeren Vorteil: Karneval fiele aus. Jaja, jedem das Seine, ich weiß. Aber mir graut schon jetzt wieder vor dem ganzen Geschunkel, Gedudel und Gesaufe. Das ist nix für mich. Zu Kappensitzungen und Umzügen muss meine Bärbel schon alleine gehen. Da bleib ich lieber zu Hause und trink ganz gemütlich ein bis sieben Viez. Und mache mir Gedanken, wie man die aus dem Lot geratene Welt mit ganz einfachen Ideen wieder zurecht rücken könnte. Gut, oder?

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